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Türkei stärkt Luftwaffe mit 20 Eurofightern – Milliardenvertrag mit Großbritannien

  • Oktober 31, 2025
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Türkei stärkt Luftwaffe mit 20 Eurofightern – Milliardenvertrag mit Großbritannien

Die Türkei modernisiert ihre Luftwaffe und setzt dabei auf europäische Technologie: Ankara hat den Kauf von 20 Eurofighter Typhoon beschlossen – ein Milliardenauftrag, der die militärische Zusammenarbeit mit Großbritannien vertieft und die Türkei wieder enger an die NATO bindet. 

Ein milliardenschwerer Rüstungsdeal sorgt für Aufsehen: Die Türkei hat 20 Kampfflugzeuge des Typs Eurofighter Typhoon bestellt. Der Vertrag, den der britische Premierminister Keir Starmer und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan beim Staatsbesuch in Ankara verkündeten, hat ein Volumen von bis zu acht Milliarden Pfund (rund 9,2 Milliarden Euro).

Mit dem Kauf wird die Türkei die zehnte Nutzerin des europäischen Mehrzweckkampfflugzeugs – und stärkt zugleich ihre militärische Integration in die NATO. Für Großbritannien ist der Abschluss der größte Exporterfolg im Kampfjetbereich seit zwei Jahrzehnten.

Ein Vertrag mit Signalwirkung

Laut der Regierung in London sichert der Auftrag rund 20.000 Arbeitsplätze in der britischen Luftfahrtindustrie. Premier Starmer sprach von einem „Gewinn für die britischen Arbeitnehmer, die Verteidigungsindustrie und die Sicherheit der NATO“.

Eurofighter für die Türkei: Es kommt Bewegung in die Sache

Der Eurofighter Typhoon gilt als eines der leistungsfähigsten Mehrzweckkampfflugzeuge der westlichen Welt. Mit dem Erwerb der Jets will Ankara nach Jahren diplomatischer Spannungen mit westlichen Partnern seine Verteidigungskapazitäten modernisieren – und zugleich die Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern wieder intensivieren.

BAE Systems profitiert – Option auf 40 Maschinen

Der Hersteller BAE Systems bezifferte den Auftragswert für die 20 Maschinen samt Waffenpaket und Systemintegration auf 5,4 Milliarden Pfund (etwa 6,2 Milliarden Euro). Die Differenz zum Maximalwert des Vertrags soll für mögliche Zusatzbestellungen genutzt werden. Eine Exportgenehmigung für bis zu 40 Flugzeuge liegt bereits vor.

Für Jorge Tamarit Degenhardt, CEO der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH, ist der Abschluss ein „Meilenstein für Europas Verteidigungskapazitäten“. Der Typhoon sei „nicht nur ein Kampfsystem von Weltklasse, sondern auch eine diplomatische Brücke, die Allianzen festigt und Zusammenarbeit in Europa fördert“.

Deutsche Zustimmung als Türöffner

Den Weg für das Abkommen hatte im Sommer die Zustimmung der Bundesregierung geebnet. Berlin musste als Partnernation im Eurofighter-Programm den Export genehmigen. Kurz nach der Freigabe unterzeichneten die Verteidigungsminister John Healey (Großbritannien) und Yaşar Güler (Türkei) ein Memorandum of Understanding über die geplante Beschaffung.

Auch Deutschland selbst investiert massiv in den Typhoon: Im Oktober bestellte die Bundesregierung 20 Eurofighter der Tranche 5 für rund 3,75 Milliarden Euro, die ab 2029 ausgeliefert werden sollen. Parallel läuft das Programm „Quadriga“ mit 38 neuen Jets für die Luftwaffe.

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Stefan Kreitewolf