Politik

Türkei und weitere Vermittler unterzeichnen Erklärung zum Gaza-Krieg

  • Oktober 14, 2025
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Türkei und weitere Vermittler unterzeichnen Erklärung zum Gaza-Krieg

Die noch lebenden Geiseln in der Gewalt der Hamas sind frei und Israels Angriffe in Gaza vorerst beendet. Mit einer Zeremonie in Ägypten soll diese Waffenruhe nun gefestigt werden. Wird sie halten? Derweil gibt es neue Hintergründe zum Fernbleiben von Benjamin Netanjahu.

Bei einer feierlichen Zeremonie in Scharm El-Scheich wurde am Montag die ausgehandelte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas offiziell besiegelt. Neben den USA, Katar und Ägypten unterzeichnete auch die Türkei die gemeinsame Erklärung. Präsident Recep Tayyip Erdoğan nahm persönlich teil und betonte die Bedeutung der Türkei als Vermittler im Nahostkonflikt. Ziel der Vereinbarung ist es, den Weg für ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen zu ebnen und die Grundlage für eine nachhaltige Friedenslösung zu schaffen.

Die Türkei engagiert sich seit Jahren diplomatisch in der Region und sieht sich als Brückenbauer zwischen den Konfliktparteien. Erdoğan unterstützte die Initiative von US-Präsident Donald Trump, der die Waffenruhe als Teil seines Friedensplans vorantreibt. In einer ersten Phase wurden die noch lebenden Geiseln freigelassen, im Gegenzug kamen palästinensische Häftlinge frei. Eine zweite Verhandlungsrunde soll nun über langfristige Sicherheitsfragen entscheiden – etwa zur Entwaffnung der Hamas und zur künftigen Kontrolle des Gazastreifens.

Ägypten plant zudem eine internationale Wiederaufbaukonferenz für Gaza, gemeinsam mit Deutschland. Erdoğan sicherte Unterstützung zu, auch mit Blick auf humanitäre Hilfe, militärische Präsenz und Infrastrukturmaßnahmen. Trotz der Einigung bleiben zentrale Fragen offen, doch die Türkei will weiterhin aktiv zur Stabilisierung der Region beitragen.

Verhinderte Erdoğan Netanjahus Teilnahme?

Beim Gipfel in Scharm El-Scheich sorgte die mögliche Teilnahme von Israels Premier Benjamin Netanjahu für diplomatische Spannungen. Erdoğan soll noch in der Luft damit gedroht haben, der Konferenz fernzubleiben, sollte Netanjahu erscheinen. Das geht aus Berichten hervor, die sich auf regierungsnahe türkische Quellen beziehen.

Während Erdoğans Flugzeug zur Landung angesetzt habe, habe es den Flughafen überflogen und sei rund 20 Minuten in der Luft geblieben – zeitgleich mit der Nachricht über Netanjahus Einladung. Laut Guardian habe Erdoğan aus dem Flugzeug Ägyptens Präsident Sisi angerufen und ihm klargemacht: „Wenn Netanjahu kommt, lande ich nicht.“ Nach diplomatischem Druck – auch durch Außenminister Hakan Fidan und den Irak – sei Netanjahus Teilnahme schließlich abgesagt worden. Erdoğan sei kurz daraufhin gelandet.

Offiziell hieß es, dass der israelische Regierungschef „wegen der zeitlichen Überschneidung“ mit dem jüdischen Feiertag Simchat Tora nicht in das ägyptische Scharm El-Scheich reisen werde.

dtj/dpa

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