Gesellschaft
Über 2,7 Millionen Menschen leben in Istanbul in Armut

Mehr als 2,7 Millionen der 15 Millionen Einwohner von Istanbul leben in Armut. Das ist das Ergebnis einer Studie der İstanbul Planning Agency (İPA), einer Organisation, die der Stadtverwaltung von Istanbul angegliedert ist.
Die Analyse zeigt, dass die Einkommensungleichheit in Istanbul wächst. Die reichsten zehn Prozent verdienten im Jahr 2024 13,91 Mal mehr als die ärmsten zehn Prozent, verglichen mit dem 9,25-Fachen im Jahr 2014. Das ist ein erheblicher Anstieg.
Die Ergebnisse der „Statistik zur Einkommensverteilung 2024“ basieren auf offiziellen Daten und verdeutlichen die zunehmende Ungleichheit in der Stadt. Besonders brisant ist: Der Bericht wurde veröffentlicht, kurz nachdem der Mindestlohn auf 22.104 Lira (ca. 591 Euro) erhöht wurde. Der Studie zufolge reicht diese Anpassung aber nicht aus, um Millionen Menschen der Stadt ein ausreichendes Einkommen zu verschaffen.
Wohnkosten beschäftigt viele
Weite Teile der Bevölkerung Istanbuls kämpfen nach wie vor mit finanziellen Schwierigkeiten in ihrem Alltag. Besonders die Wohnkosten stellen für viele Einwohner nach wie vor eine erhebliche Belastung dar. Der Anteil der Personen, die diese Ausgaben als Belastung ansehen, stieg von 88,9 Prozent im Jahr 2021 auf 93,8 Prozent im letzten Jahr.