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Geschichte

900. Woche: Samstagsmütter suchen Söhne – und werden verhaftet

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In Istanbul hat die Polizei die 900. Mahnwache von Aktivisten und Müttern aufgelöst, die an das Verschwinden ihrer Angehörigen in den 1980er und 90er Jahren erinnern wollen.

Mehrere Demonstranten seien festgenommen worden, darunter der Vorsitzende der türkischen Menschenrechtsorganisation IHD, Öztürk Türkdoğan, teilte Amnesty International am Samstag mit. Die Behörden müssten „umgehend und bedingungslos alle Personen freilassen, die nur dafür willkürlich festgenommen wurden, dass sie ihr Recht auf friedliche Meinungsäußerung und Versammlung wahrgenommen haben“.

Die Polizei habe den Galatasaray-Platz im Zentrum Istanbuls abgesperrt, bevor es zu einem Handgemenge mit friedlichen Demonstranten gekommen sei, berichtete die Zeitung „Evrensel“. Auch einige oppositionelle Parlamentsabgeordnete hätten aus Solidarität an der Mahnwache teilgenommen.

Die sogenannten Samstagsmütter halten seit Jahrzehnten wöchentliche Mahnwachen ab. Nach der 700. Kundgebung wurden die Veranstaltungen jedoch im Jahr 2018 verboten. Damals setzte die Polizei Tränengas ein, um sie aufzulösen. Die Samstagsmütter fordern eine unabhängige Untersuchung zum Verbleib ihrer Angehörigen, die nach dem Militärputsch 1980 und in den 1990er Jahren im überwiegend von Kurden bevölkerten Südosten der Türkei verschwunden waren.

dpa/dtj

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