Film/Kultur/Religion
Türkei trauert um Film-Legende Cüneyt Arkın
Cüneyt Arkın, einer der bekanntesten türkischen Schauspieler aller Zeiten, ist in der Nacht zum Dienstag im Alter von 84 Jahren verstorben.
Der bereits seit längerer Zeit an gesundheitlichen Problemen leidende Arkın wurde am Montagabend Medienberichten zufolge wegen Herzproblemen ins Liv Hospital in Istanbul eingeliefert. Wie das Krankenhaus bekannt gab, war das Herz des Schauspielers bereits stehengeblieben, als er eintraf. Alle Versuche, ihn wiederzubeleben, seien erfolglos gewesen.
Arkın wurde als Fahrettin Cüreklibatır am 8. September 1937 in Eskişehir geboren. Bekanntschaft mit der Filmwelt machte er 1963, als er einen Wettbewerb gewann und während seines Wehrdienstes den Regisseur Halit Refiğ kennenlernte. Im Jahr darauf wirkte er erstmals in einem Film („Gurbet kuşları“) mit. Die Kampfszene am Ende dieses Filmes sollte schließlich seine Schauspieler-Karriere prägen.
Als „Malkoçoğlu“ und „Battal Gazi“ eroberte Arkın die Herzen der Türken
Refiğ riet ihm nämlich im Anschluss, in Actionfilmen mitzuspielen. Arkın nahm Akrobatik-Unterricht und setzte das Gelernte in den Klassikern „Malkoçoğlu“, „Battal Gazi“ oder „Kara Murat“ um. Darin geht es vor allem um die byzantinische Zeit, in der Arkın die (historisch belegbaren oder fiktiven) gleichnamigen Helden jener Zeit verkörpert und gegen die Kreuzritter oder Byzantiner kämpft. Besonders in Erinnerung geblieben sind die zahlreichen Stuntszenen in jenen Filmen, bei denen sich Arkın mehrmals die Knochen gebrochen haben soll. Auch in „Maden“ (1978) und „Vatandaş Rıza“ (1979) zeigte er sein schauspielerisches Talent.
Arkın, der ursprünglich Medizin studierte und zeitweise auch als Arzt arbeitete, war auch als Drehbuchautor, Filmregisseur und -produzent aktiv und spielte in seinen späteren Jahren auch in Serien mit. In Deutschland bekannt wurde er erst mit dem Science-Fiction-Streifen „Dünyayı kurtaran adam“ (Der Mann, der die Welt rettet), der regelmäßig zu einem der schlechtesten Filme aller Zeiten gewählt wird.
Seiner Beliebtheit tat das aber zeit seines Lebens keinen Abbruch. Um ihn entstand ein Kult, der vergleichbar ist mit jenem um Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone oder Jean-Claude van Damme. Dieser Kult dürfte auch über seinen Tod hinaus bestehen bleiben.