Wirtschaft
Bayraktar schwärmt: Türkei und Saudi-Arabien unterzeichnen Drohnenabkommen
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Die Türkei braucht dringend Geld. Der Präsident weilt deswegen derzeit mit einer großen Delegation in der Golfregion. Am Dienstag wurde ein erster Vertrag abgeschlossen.
Die Türkei will Saudi-Arabien Drohnen verkaufen. Dazu sei der „größte Verteidigungs- und Luftfahrtexportvertrag in der Geschichte der Republik Türkei“ abgeschlossen worden, twitterte der Chef des Drohnenherstellers Baykar, Haluk Bayraktar, am Dienstag. Dazu zählten auch Aufklärungs- und Kampfdrohnen des Typs Akıncı. Zum Umfang des Geschäfts wurden keine Angaben gemacht.
Das Abkommen wurde auf einer Golf-Reise des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan abgeschlossen, der auch mit Kronprinz Mohammed bin Salman zusammenkam. Zudem wurden Vereinbarungen in den Bereichen Energie, Direktinvestitionen und Kommunikation geschlossen.
Suudi Arabistan Savunma Bakanlığı (@modgovksa) ile Bayraktar #AKINCI TİHA ihracatı ve iş birliği sözleşmesi imzaladık.
Türkiye Cumhuriyeti tarihinin en büyük savunma ve havacılık ihracatı sözleşmesi hayırlı ve uğurlu olsun. 🇹🇷🇸🇦#MilliTeknolojiHamlesi 🌍🇹🇷 https://t.co/Y3JwhZV826 pic.twitter.com/iCfehdIHs6
— Haluk Bayraktar (@haluk) July 18, 2023
Nach der Wahl wird das Ausmaß der Wirtschaftskrise in der Türkei langsam deutlich
Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise in der Türkei ist Erdoğan am Montag zu einer Reise nach Saudi Arabien, Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate aufgebrochen. Er hoffe, sein Besuch werde „beträchtliche Investitionen“ aus der Golfregion in die Türkei locken, sagte der Machthaber am Montag vor Journalisten in Istanbul. Zur Stützung der Landeswährung Lira hat die Zentralbank große Mengen ausländischer Währungsdevisen verkauft. Zuletzt wurden zudem mehrere Steuern erhöht, teils drastisch.
„Die Krisen in der islamischen Welt erfordern eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen der Türkei und den Golfstaaten“, erklärte Erdoğan weiter. Das Handelsvolumen zwischen seinem Land und den Staaten der Golfregion sei in den vergangenen zwei Jahrzehnten von 1,6 Milliarden Dollar (etwa 1,4 Milliarden Euro) auf 22 Milliarden Dollar (etwa 19,6 Milliarden Euro) angestiegen.
Auch das Kosovo setzt auf türkische Militärtechnik
Zuvor hatte schon das Kosovo in der Türkei Drohnen des Typs Bayraktar TB2 gekauft. Ministerpräsident Albin Kurti bestätigte am Sonntag entsprechende Medienberichte, ohne weitere Angaben zu machen. Bayraktar-Drohnen werden auch von der ukrainischen Armee im Krieg gegen Russland benutzt.
Drohnen, Haubitzen, Gewehre: Wie die Türkei zur Rüstungsmacht aufstieg
Zwischen dem Kosovo und dem Nachbarland Serbien hatten sich die Spannungen jüngst wieder verschärft. Die ehemalige serbische Provinz hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt dies im Unterschied zu zahlreichen anderen Staaten jedoch nicht an. Die Türkei sieht sich als Bruderstaat des Kosovo.
dpa/dtj