Panorama
Ägypten: Terrormiliz IS tötet bis zu 40 Menschen
Attentäter überziehen den Norden der Sinai-Halbinsel mit Terror. Die Extremisten greifen Einrichtungen der Sicherheitskräfte in der ägyptischen Unruheregion an. Zu den Anschlägen bekennen sich IS-Unterstützer. (Foto: dpa)
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Neben dem Irak und Syrien gerät auch Ägypten zunehmend ins Visier der Terrormiliz IS. Das Staatsfernsehen berichtete über Angriffe des IS auf Sicherheitskräfte im nördlichen Sinai. Auf der Halbinsel sollen dabei mindestens 20 Menschen getötet und 36 verletzt worden sein. Ein hochrangiger Vertreter der Sicherheitsbehörden sagte der Deutschen Presse-Agentur, bei Granatenangriffen in der Stadt Al-Arisch seien 40 Sicherheitskräfte getötet und 30 weitere verletzt worden. Zu den Anschlägen bekannte sich ein Ableger des IS.
Ägypten: Angriff auf Sicherheitskräfte
Am frühen Donnerstag hatte es in der Stadt drei Explosionen gegeben. Anschließend halten Schüsse durch die Straßen. Nach Angaben von Armeesprecher Muhammad Samir wurden Einrichtungen des Militärs und der Sicherheitskräfte mit Autobomben und Granaten attackiert. Suchtrupps der Armee durchkämmten Al-Arisch auf der Suche nach Verdächtigen. In der Stadt gilt seit Oktober ein nächtliches Ausgehverbot. Samir führte die Attacken in einer Mitteilung beim sozialen Netzwerk Facebook auf die Erfolge im Kampf gegen Extremisten in der Region zurück.
Präsident Abdel Fattah al-Sisi sei von den zuständigen Ministern ständig per Telefon über die Vorfälle in der Region informiert worden sein, berichtete das Staatsfernsehen. Er habe das Militär angewiesen, die Verantwortlichen aufzuspüren und ihre Verstecke zu zerstören. Das Staatsoberhaupt hält sich derzeit in Äthiopien auf, wo es an einem Treffen der Afrikanischen Union teilnimmt.
Ableger von IS bekennt sich zu Angriffen
Zu den Anschlägen bekannte sich eine Extremistengruppe, die sich bis vor kurzem Ansar Beit al-Makdis („Unterstützer Jerusalems“) genannt hatte. Anfang November schworen ihre Mitglieder dem IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi die Treue. Jüngst benannte sich die Gruppe in Annäherung an den IS in Wilaja Sina („Staat Sinai“) um.
Auf einer vom IS für Mitteilungen genutzten Internetseite teilte die Gruppe mit, sie habe unter anderem eine Armeebasis angegriffen. Zudem habe sie acht Kontrollpunkte in Al-Arisch, in der Stadt Rafah und in anderen Orten der Gegend attackiert.
Die Küstenstadt Al-Arisch liegt nahe der Grenze zu Israel. Seit dem Putsch gegen den ägyptischen Präsidenten Muhammad Mursi vor anderthalb Jahren durch das Militär haben Angriffe von Extremisten im Nordsinai auf die Sicherheitskräfte stark zugenommen. (dtj/dpa)