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Extremismus

Anschläge gegen Kirchen und Synagogen geplant: Erneut Razzien gegen den IS in der Türkei

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Ein Auszug aus dem Video, das Innenminister Yerlikaya am Samstag im Zusammenhang mit den Razzien teilte. Foto: X/Screenshot
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Bei landesweiten Razzien sind in der Türkei weitere 189 mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) festgenommen worden. Das teilte der türkische Innenminister am Samstag mit.

Bereits am Freitag waren 32 mutmaßliche IS-Mitglieder gefasst worden, die Anschläge auf Synagogen, Kirchen und die irakische Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara geplant haben sollen. Türkische Behörden sprachen davon, Angriffspläne vereitelt zu haben.

Der IS hatte sich für den Anschlag auf einen Nachtclub in Istanbul im Jahr 2017 verantwortlich erklärt, bei dem 39 Silvestergäste getötet worden waren. Seitdem nimmt Ankara regelmäßig Verdächtige der Terrororganisation ins Visier. Erst vor einer Woche hatte es bei solchen Einsätzen mehr als 300 Festnahmen gegeben.

Adressen in 37 Städten zeitgleich durchsucht

Einheiten der Geheimdienste und Polizei durchsuchten den Angaben zufolge in der Nacht zum Samstag weitere Adressen in 37 Städten, darunter Istanbul und Ankara. Yerlikaya teilte auf X Fotos von Verdächtigen in Handschellen, die in ihren Wohnungen festgenommen wurden. Die Nationalität der Verdächtigen sowie Einzelheiten zu den etwaigen Anschlagsplänen waren zunächst nicht bekannt.

Die Türkei war in der Vergangenheit von großer Bedeutung für die Logistik der Terrororganisation gewesen. Nach Angaben der Denkfabrik International Crisis Group halten sich in der Türkei weiterhin zahlreiche IS-Anhänger auf, die sich der Miliz in den Nachbarländern Syrien oder Irak angeschlossen hatten. Ihre Anwesenheit stelle weiter eine humanitäre und sicherheitspolitische Herausforderung für die Türkei dar, schrieb der Think Tank.

Insgesamt geht die Türkei unter dem neuen Innenminister Ali Yerlikaya mit harter Hand gegen Gruppierungen wie den IS oder andere, teils international gesuchte Verdächtige vor. Auf X teilt Yerlikaya regelmäßig öffentlichkeitswirksame Text- und Videobeiträge zu Razzien und Operationen, die hauptsächlich in Istanbul durchgeführt werden.

dpa/dtj