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Bildung & Forschung

Berliner Museen wollen Objekte aus dem Osmanischen Reich eventuell zurückgeben

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In Berlin wollen mehrere Museen die Herkunft einiger archäologischer Objekte untersuchen und gegebenenfalls zurückgeben. Profitieren könnte davon die Türkei.

Die Staatlichen Museen zu Berlin wollen die Herkunft ihrer archäologischen Objekte umfassender und systematischer unter die Lupe nehmen. „Ziel ist es, den Weg sämtlicher archäologischer Sammlungsbestände von ihrer Auffindung bis zum Eingang in die Museen zu ermitteln“, teilten die Museen in einem Positionspapier mit. Neun Museen wollen dafür zusammenarbeiten.

Im März hätten drei Museen unter Leitung des Zentralarchivs bereits ein Pilotprojekt gestartet, sagte die stellvertretende Archiv-Direktorin, Christine Howald. Anhand von drei Grabungsorten im früheren Osmanischen Reich sollen Wege erforscht werden, auf denen die Objekte – legal oder auch illegal – in die Museen kamen. Im Pergamonmuseum etwa sind viele Zeugnisse aus osmanischer Zeit zu bestaunen, darunter die einzigartige Textilkunst.

Nicht nur die Nazis raubten wertvolle Kunstobjekte

Ziel sei auch, einen Leitfaden für den Umgang mit problematischen Provenienzen (Herkünften) in archäologischen Sammlungen zu erstellen, so Howald. Sie wollten ein internationales Netzwerk schaffen. In dem Pilotprojekt arbeiten sie mit Partnern in der Türkei zusammen. Howald selbst ist ebenfalls Provenienzforscherin.

Museen erforschen bereits seit Längerem, wie manche Ausstellungsobjekte zu ihnen gekommen sind. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, ob Objekte ihren Besitzern während des Nationalsozialismus geraubt wurden oder womöglich während der Kolonialzeit unrechtmäßig in die Bestände gelangten.

Die Berliner Museen wollen nun grundlegender auch auf ihre archäologischen Sammlungen schauen. „Im Falle problematischer Provenienzen gehen die Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz auf Herkunftsländer zu und erarbeiten gemeinsam geeignete Lösungsansätze, zu denen die Rückgabe von Objekten gehören kann“, heißt es in dem Positionspapier.

dpa/dtj

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