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Panorama

Brasilien lehnt Auslieferungsantrag für türkischen Geschäftsmann ab

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In Brasilien wurde ein Auslieferungsantrag der türkischen Regierung für einen Geschäftsmann zurückgewiesen. Das Gericht stufte den Antrag als „politisch motiviert“ ein.

Der oberste Bundesgerichtshof von Brasilien hat einen Auslieferungsantrag der Türkei zurückgewiesen. Wie das Gericht am Mittwoch in einer Pressemitteilung erklärte, sei ein Teil der Anklagen gegen Yakup Sağar, für den die türkische Regierung einen Auslieferungsantrag gestellt hatte, als politisch motiviert befunden worden. Die Antrag sei damit zurückgewiesen worden.

Der Unternehmer Sağar war 2016 zusammen mit seiner Ehefrau und seiner Tochter nach Brasilien geflüchtet, nachdem er wegen Mitgliedschaft in der Hizmet-Bewegung als „Terrorist“ beschuldigt worden war. Der Geschäftsmann soll die Bewegung unter anderem finanziell unterstützt haben. Das Gericht bezog sich in seiner Mitteilung auch auf diesen Vorwurf und erklärte, dass es keinen Beweis für die Einstufung der Hizmet-Bewegung als „terroristisch“ gebe. Alexandre de Moraes, Richter am Obersten Gerichtshof, wies auch daraufhin, dass die türkische Regierung mehrere Tausend Richter und Staatsanwälte habe festnehmen lassen. Dies sei ein Angriff auf die Autonomie und Unabhängigkeit der türkischen Justiz gewesen.

Sağar hatte Firma mit 130 Mitarbeitern in der Türkei

Yakup Sağar war in Brasilien bereits Ende vergangenen Jahres, unmittelbar nach dem Auslieferungsantrag, verhaftet worden. Nach seiner Vernehmung wurde er unter der Auflage, elektronisch überwacht zu werden, aus der Untersuchungshaft entlassen. Nach der Entscheidung des Gerichts will der 56-Jährige nun für lange Jahre im brasilianischen São Paulo leben. „Eines Tages werde ich in mein Land zurückkehren, um meine Sehnsucht zu stillen“, sagte er dem Exilmedium „Boldmedya“.

In der nordtürkischen Stadt Zonguldak hatte Sağar eine Textilfirma und beschäftigte dort nach eigenen Angaben 130 Mitarbeiter:innen. Nach seiner Flucht wurde die Firma unter Zwangsverwaltung gestellt. Er sei froh, dass der Großteil seiner ehemaligen Belegschaft weiterhin angestellt sei. Auch in Brasilien hat Sağar ein Textilatelier errichtet und will damit seiner alten Tätigkeit nachgehen.

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