Demirtaş: „Wir wissen, dass sie uns abhören“

Der stellvertretende Vorsitzende der Halkların Demokratik Partisi (Demokratische Partei der Völker, HDP), Selahattin Demirtaş, geht davon aus, dass sein Büro verwanzt ist. Kürzlich wurde diese Behauptung auch zum Ausgangspunkt eines so genannten „Tweetgewitters“ im sozialen Netzwerk Twitter.
Auf einem Parteikongress in der osttürkischen Provinz Siirt behauptete Demirtaş laut der Nachrichtenagentur Doğan, er wäre abgehört worden und es befänden sich Wanzen in seinen parlamentarischen Büroräumen.
„Sie haben Angst, die Kontrolle zu verlieren“, äußerte Demirtaş. „Sie hören meine Mikrofone ab; es gibt immer noch Wanzen in meinem Haus und in den Parteiräumlichkeiten im Parlament. Wir lassen sie auch drin. Wir wollen, dass die uns zuhören, damit aus ihnen anständige Menschen werden können.“
Darüber hinaus ergänzte Demirtaş: „Sie fürchten sich, weil sie über Diebstahl und Korruption reden, wir nicht. Wir sprechen dort so, wie wir auch hier sprechen.“
Demirtaş nennt Kritiker „dumm“
Nach Beendigung seiner Rede begann Demirtaş damit, Tweets über den Jahrestag des 17. Dezembers 2013 abzusetzen, an dem umfangreiche Korruptionsermittlungen bekannt wurden, die bis ins Umfeld er Regierung reichten. Demirtaş bezeichnete die regierende Adalet ve Kalkınma Partisi (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung; AKP) und die Gülen-Bewegung als „Komplizen in der Gaunerei“.
„Wir brauchen uns weder auf die Seite von Putschisten zu schlagen, noch auf die von Dieben. Wir sind gegen beide von ihnen“, twitterte Demirtaş.
Daraufhin entstand ein Tweetgewitter, weil viele Nutzer des Dienstes kritische Reaktionen daraufhin posteten. Daraufhin sandte er noch einen Tweet, in dem er seine Kritiker als „dumm“ bezeichnete.
„Ich liebe Euch alle, auch die, die mich scharf kritisieren, diese dummen Leute“, schrieb Demirtaş.