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Panorama

Ehemaliger FSA-Killer in der Türkei getötet

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Im südtürkischen Mersin wandte sich ein ehemaliger Heckenschütze der syrischen FSA an einen Schlepper. Dieser erkannte ihn als Mörder seines Bruders wieder.

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Mit einem Racheakt im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg in Syrien beschäftigt sich zurzeit die türkische Justiz. Ein ehemaliger Heckenschütze der Freien Syrischen Armee (FSA) wurde türkischen Behördenangaben zufolge vor vier Monaten in der Südtürkei offenbar vom Bruder eines seiner Opfer getötet, nachdem er diesem beim Versuch, nach Deutschland zu fliehen, über den Weg gelaufen war.

Der Anklage der türkischen Staatsanwaltschaft zufolge soll, so berichtet die Nachrichtenagentur Doğan, der 30-jährige Muhammad Saleh in der Frühphase des syrischen Bürgerkrieges in den Reihen der FSA gekämpft haben. Nachdem der Konflikt noch weiter eskaliert war, überschritt er zusammen mit seiner Familie die Grenze und ließ sich in der südtürkischen Provinz Mersin nieder.

Am 3. Januar soll Saleh einen Schleuser namens Abdulrazak Dakka in Mersin getroffen und diesem 5500 US-Dollar sowie 1000 Euro bezahlt haben, damit dieser ihn und seine Familie aus der Türkei nach Deutschland schaffe.

Salehs Frau meldete noch am gleichen Tag ihren Mann bei der Polizei als vermisst, wobei sie die Befürchtung äußerte, die Schleuser könnten ihn des Geldes wegen getötet haben.

Mit der Annahme, dass ihr Mann von Personen getötet wurde, die von Dakka geführt wurden, lag Salehs Frau richtig, der Grund war jedoch offenbar nicht das Geld. Der Schleuser erwies sich als der ältere Bruder eines Syrers, den Saleh während seiner Zeit als Heckenschütze im syrischen Bürgerkrieg getötet hatte – und als solcher wurde er wiedererkannt.

Mit Geschichte von verletztem Bruder im Krankenhaus angelockt

Die Polizei fand die Leiche Salehs am 8. Januar in einem Orangenhain in der Siedlung Karaisalı in Mersin. Es wurden neun Einstichwunden im Rücken festgestellt, die Kehle wurde durchgeschnitten, darüber hinaus soll Saleh skalpiert worden sein.

Die Staatsanwaltschaft geht von einem geplanten Mord aus. Dakka und seine Angehörigen töteten Saleh nicht am gleichen Tag, an dem sie ihn erstmals trafen und identifizierten. Am 4. Januar machte Saleh seine Vereinbarung mit Dakka rückgängig und ließ sich sein Geld zurückbezahlen. Am Tag darauf soll Dakka ihn angerufen und Saleh angeboten haben, ihn ins öffentliche Krankenhaus von Mersin zu bringen, wo Salehs Bruder liege, der in Syrien verwundet worden sei und sich dort in Behandlung befände. Die Angabe sollte sich als Lüge erweisen.

Mehrere Komplizen halfen bei der Ausführung

Dakka und sein Verwandter Ibrahim Hallak lockten Saleh in ihr Auto, erstachen ihn dort, bevor sie die Haut am Kopf der Leiche entfernten, um die Identifizierung zu erschweren. Zwei Komplizen sollen ihnen daraufhin dabei geholfen haben, das Auto zu reinigen, während ein weiterer Verdächtiger der Staatsanwaltschaft zufolge den Mord nicht der Polizei gemeldet habe, obwohl er darüber im Bilde gewesen sein soll.

Dakka, Hallak und die mutmaßliche Komplizin Fadia Rawas, die am „Rachemord“ mitgewirkt haben soll, wurden jüngst von 4. Strafgerichtshof für Kapitalverbrechen in Mersin in Haft genommen, die Anklage wurde angenommen.

Den Hauptverdächtigen, die die Tat bestreiten, drohen verschärfte lebenslange Haftstrafen, zwei weitere Verdächtige wurden bei anhängigem Verfahren auf freien Fuß gesetzt.