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Gesellschaft

Erdoğan über Syrer: „Wir werden bis zuletzt für unsere Brüder eintreten“

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich deutlich gegen die zunehmend feindselige Stimmung gegen die Millionen syrische Flüchtlinge in seinem Land gestellt.

„Sie können in ihre Heimat zurückkehren, wenn sie es selbst wünschen. Aber wir würden und werden sie niemals von diesem Boden vertreiben“, sagte Erdoğan am Montag auf einer Veranstaltung in Istanbul.

An den Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu gerichtet sagte er: „Wir werden bis zuletzt für unsere Brüder eintreten, die vor dem Krieg in Syrien geflohen sind und in unserem Land Zuflucht gesucht haben, Herr Kemal!“ Man werde weiter Gastgeber sein und die Syrer nicht „den Mördern“ übergeben, so Erdoğan.

Opposition will Syrer zurückschicken

Der Präsident reagierte damit unter anderem auf die Ankündigung des Oppositionsführers, viel mehr aber auf die aggressive Anti-Flüchtlingspolitik von Ümit Özdağ, bei einem Sieg bei den Parlaments- und Präsidentenwahlen im kommenden Jahr, Syrer zurückschicken zu wollen. Zurzeit wird die Debatte um Flüchtlinge und Migranten aber vor allem von der kleinen rechtspopulistischen Sieges-Partei (Zafer Partisi) befeuert. Angesichts der sich verschärfenden Wirtschaftskrise hat sich in der Türkei die Stimmung vor allem gegen Syrer und Afghanen zuletzt weiter verschärft.

In der Türkei leben nach offiziellen Angaben zurzeit mehr als 3,7 Millionen syrische Flüchtlinge. Knapp 300 000 Syrer haben demnach seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 die türkische Staatsbürgerschaft erhalten. Rund eine halbe Millionen Syrer sind wieder freiwillig in ihr Land zurückgekehrt. Erdoğan hatte vergangene Woche gesagt, er wolle weitere eine Millionen Syrer zu einer freiwilligen Rückkehr bewegen. Dabei geht es vor allem um Regionen in Nordsyrien, wo die Türkei Grenzgebiete besetzt hält.

dpa/dtj

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