Gebet und Beruf im Einklang: Mercedes belohnt muslimischen Mitarbeiter

Ein Muslim in Düsseldorf betet während der Arbeitszeit und wird dafür zunächst finanziell bestraft – doch sein Arbeitgeber erkennt seine Disziplin und Haltung an. Nun bekommt er das abgezogene Geld zurück und eine dauerhafte Gebetserlaubnis.
In einem Mercedes-Benz-Werk in Düsseldorf wurde ein muslimischer Mitarbeiter offenbar über Monate hinweg für seine Gebetspausen mit Lohnabzügen bestraft. Wie „islamiq.de“ berichtet, hatte der Mann sich während der Arbeitszeit regelmäßig für das Gebet ausgestempelt. Rund 500 Euro wurden ihm nach Angaben von „Camia Haber“ deswegen vom Lohn abgezogen. Trotz der Einbußen habe er an seiner religiösen Praxis festgehalten und die Kürzungen bewusst in Kauf genommen.
Was dann folgte, dürfte viele überraschen: Nachdem Kolleginnen und Kollegen die Unternehmensleitung auf das regelmäßige Gebet aufmerksam gemacht haben sollen, hätten Vorgesetzte sein Verhalten über einen längeren Zeitraum beobachtet– diskret und ohne sein Wissen. Dabei habe sich herausgestellt, dass der Mitarbeiter trotz der Gebetspausen eine hohe Arbeitsdisziplin an den Tag gelegt habe und zuverlässig sei.
Anerkennung statt Abmahnung
Statt einer Abmahnung sei er schließlich zu einem Gespräch mit der Geschäftsführung eingeladen worden. Dort habe er unerwartet Anerkennung erfahren: Seine konsequente religiöse Haltung und seine Rücksichtnahme auf betriebliche Abläufe seien ausdrücklich gelobt worden. Die Unternehmensleitung habe erklärt, er müsse sich künftig für Gebetspausen nicht mehr ausstempeln.
Als Zeichen der Anerkennung habe sich der Betrieb sogar entschlossen, dem Mitarbeiter den vollen Lohnverlust der vergangenen Monate rückwirkend zu erstatten. Die Entscheidung sei nicht nur von Yılmaz selbst, sondern auch innerhalb der Belegschaft positiv aufgenommen worden.
„Ich habe einfach meine Pflicht getan – gegenüber meinem Glauben und meiner Arbeit“, sagte der Muslim im Anschluss. „Dass dies so wertgeschätzt wird, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit.“