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„Heimspiel“ in Berlin: Bärenstarke Türkei schlägt auch Deutschland

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18.11.2023, Berlin: Kenan Yıldız von der Türkei jubelt über sein Tor zum 2:1. Foto: Federico Gambarini/dpa
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Die Türkei hat auch ihre dritte Begegnung unter dem neuen Trainer Vincenzo Montella gewonnen. Im Freundschaftsspiel gelang in Berlin ein 3:2-Auswärtssieg gegen Deutschland. Übermorgen wartet bereits der nächste Gegner.

So unschön die Trennung von Stefan Kuntz am Ende auch war, als Nachfolger den Italiener Vincenzo Montella zu holen, erweist sich derzeit immer mehr als goldrichtig. Nach den zwei Siegen zum Auftakt in Kroatien und gegen Lettland und der damit verbundenen erfolgreichen EM-Qualifikation stand am gestrigen Abend das erste Testspiel für die Türkei unter ihrem neuen Coach an.

Gegner war das seit Jahren strauchelnde und auf der Suche nach sich selbst befindliche Deutschland, das ebenfalls den Trainerposten neu besetzt hat und bei der EM auf Julian Nagelsmann setzt. Dieser erlebte nun seine erste Niederlage: Die Türkei gewann mit 3:2 (2:1).

Es läuft nicht so recht für ihn im DFB-Dress. Deutschlands Spielführer İlkay Gündoğan greift sich nach der Niederlage gegen die Türkei an den Kopf. Von den türkischen Fans wurde er ausgepfiffen. Foto: Robert Michael/dpa

Stern von Juve-Youngster Kenan Yıldız geht auf

Vor ausverkauftem Haus im Berliner Olympiastadion ging es zunächst gut los für das DFB-Team. Der überraschend als Linksverteidiger aufgebotene Kai Havertz erzielte nach nur fünf Minuten das 1:0. Im Anschluss vergab unter anderem Leroy Sané eine wichtige Möglichkeit zum 2:0. Erst ab Mitte der ersten Halbzeit fanden die Gäste, angefeuert von zahlreichen und lautstarken türkischstämmigen Fans, so langsam in die Partie. Havertz‘ Gegenüber auf der anderen Seite, Ferdi Kadıoğlu von Fenerbahçe Istanbul, erzielte nach einem langen Ball seines Abwehrkollegen Abdülkerim Bardakçı (Galatasaray) den verdienten Ausgleich (38.). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff drehte die Türkei die Partie. Kenan Yıldız von Juventus Turin war auf einmal völlig blank im Strafraum und knallte das Spielgerät mit Hilfe der Latte und des Pfostens ins Tor.

Sorgten teilweise für eine Heimspielatmosphäre im Olympiastadion: Türkei-Fans. Foto: Federico Gambarini/dpa

Der Start in die zweite Hälfte gehörte dann wieder dem Gastgeber. Ein starkes Solo von Florian Wirtz schloss Niclas Füllkrug gekonnt zum 2:2 ins kurze Eck ab (49.). Statistisch war Deutschland zwar leicht überlegen, gefährlicher und zwingender blieb aber das Team von Montella. Einen etwas glücklichen Handelfmeter, der nach Hinweis des VAR zustande kam, verwandelte der eingewechselte Yusuf Sarı in der 71. Minute zum umjubelten und letztlich entscheidenden 3:2. Passende Randnotiz: Sarı steht bei Adana Demirspor unter Vertrag, dem Verein, für den Montella in der Süper Lig bis Sommer 2023 tätig war.

Nun gegen Wales

Dieser Erfolg dürfte der türkischen Mannschaft im Vorfeld der EM-Endrunde, die im kommenden Jahr in Deutschland steigt, weiter Auftrieb geben. Gewinnt sie nun auch das letzte EM-Quali-Spiel am Dienstag in Wales (20.45 Uhr, live auf DAZN und TRT 1), könnte sie bei der Auslosung sogar im ersten Topf landen und damit zumindest in der Gruppenphase Gegnern wie Frankreich aus dem Weg gehen. Um den ersten Tabellenplatz zu verteidigen, reicht indes bereits ein Punkt aus. Doch Vorsicht: Für die Waliser steht viel auf dem Spiel. Gewinnen sie, könnten sie selbst noch auf den EM-Zug aufspringen. Dafür müssen sie aber zugleich auf einen Ausrutscher der aktuell zweitplatzierten Kroaten hoffen.