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Kantersieg in der Champions League: Şahin lässt Borussia-Herzen höher schlagen
Unter Trainer Nuri Şahin hat Borussia Dortmund in der Champions League am Abend einen Kantersieg gegen Celtic Glasgow gefeiert. Der neue Übungsleiter formt das Team von Woche zu Woche mit klarer taktischer Linie und bringt es international auf Erfolgskurs. In der Bundesliga ist allerdings noch Luft nach oben.
Borussia Dortmund hat in der Champions League mit einem 7:1 gegen das bis dato in der Saison ungeschlagene Celtic Glasgow ein Ausrufezeichen gesetzt. Trainer Nuri Şahin, der im Sommer als Nachfolger von Edin Terzic die Mannschaft übernahm, zeigte dabei klare taktische Akzente. Vor allem in der ersten Halbzeit dominierte Dortmund mit fünf Treffern das Geschehen.
Karim Adeyemi, der zu Beginn der zweiten Hälfte verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, war mit einem Hattrick der überragende Spieler, während Serhou Guirassy (2x), Emre Can und Felix Nmecha die weiteren Tore erzielten. Bereits beim Auftakt hatte es ein 3:0 in Brügge gegeben, wobei das Ergebnis etwas höher ausgefallen war, als es der Verlauf der Partie und die Chancenverteilung hergegeben hatten. Sicher ist: Unter Şahin läuft es international deutlich besser als in der Bundesliga. Während der BVB nach fünf Spieltagen mit zehn Punkten national auf dem 5. Platz steht (jedoch mit drei Punkten Rückstand auf Schlagdistanz zu Tabellenführer Bayern München), ist das Team in der Champions League ungeschlagen und führt sie dank des besten Torverhältnisses an. Allerdings finden heute noch einige Partien statt, insbesondere Bayern München könnte durch einen Sieg mit zwei Toren Differenz noch vorbeiziehen.
Strafenkatalog wie unter Klopp?
Während Şahin in den sozialen Medien selbst unter BVB-Fans noch Missgunst und Ablehnung entgegenschlägt, wird seine klare taktische Handschrift in der deutschen Presse gelobt. So verglich das Magazin „11 Freunde“ ihn mit dem griechischen Philosophen Archimedes und schrieb: „Heureka! Die Dortmunder haben ja doch eine Spielidee.“ Der Kantersieg gegen Glasgow liefere eine wichtige Erkenntnis: Die Mannschaft wisse, wie Spielwitz geht. Den Offensivesprit, den Kritiker in den letzten Wochen trotz ordentlicher Ergebnisse mit Recht vermisst hätten, habe Dortmund gestern mit Bravour demonstriert.
Neben den sportlichen Erfolgen sorgt derzeit ein geleakter Strafenkatalog des BVB für Aufsehen. Spieler, die gegen die Regeln verstoßen, müssen demnach teils hohe Strafen zahlen: Unpünktlichkeit wird mit 100 Euro pro Minute geahndet, Verspätungen am Spieltag gar mit 3.000 Euro. Die Strafmaße erinnern, sollten sie in dieser Form tatsächlich stimmen, an jene von Jürgen Klopp, dem einstigen langjährigen Erfolgscoach der Borussia, unter dem Nuri Şahin als Spieler zum Star reifte und die Meisterschaft gewann. Das will er nun auch in seiner neuen Funktion schaffen.