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Türkische Küche

„Serpme kahvaltı“ im Wandel: Türkei kämpft gegen Essensverschwendung

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Ein traditioneller Frühstückstisch in der Türkei ist reich gedeckt mit einer Vielzahl von Gerichten und Zutaten, darunter Sucuk mit Ei, Ezme (herzhafter Aufstrich in verschiedenen Variationen), Gözleme, Oliven, Käse, Tomaten, Gurken, Honig mit Butter, verschiedenen Marmeladen, Obst und vielem mehr, die zusammen das köstliche Erlebnis eines "serpme kahvaltı" bilden. Foto: Papuliköyevi
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Die massiven Mengen an weggeworfenen Lebensmitteln haben in der Türkei zu einer kritischen Neubewertung der Frühstückskultur geführt. Experten setzen sich dafür ein, dass insbesondere die Frühstücksbuffets in Hotels nachhaltiger gestaltet werden.

In der Türkei wird die Tradition des „serpme kahvaltı“, was so viel wie „gestreutes“ oder „aufgeteiltes Frühstück“ bedeutet und eine Vielzahl von kleinen Gerichten und Aufstrichen umfasst, kritisch hinterfragt, da die Lebensmittelverschwendung alarmierende Ausmaße annimmt. Experten schätzen, dass jährlich etwa 18 Millionen Tonnen Essensreste entstehen, was die Notwendigkeit einer nachhaltigen Überarbeitung der Esskultur deutlich macht.

Um dem entgegenzuwirken, hat das türkische Ernährungsministerium eine Initiative zur Reduzierung von Essensabfällen ins Leben gerufen, die sich insbesondere auf das Frühstücksbuffet in Hotels konzentriert. Oftmals wird es auch als offenes Buffet angeboten. Diese Initiative sieht strenge Richtlinien vor, wie die Vermeidung von dekorativem Essen und die Verwendung kleinerer Teller. Zudem sind Schulungen für Köche geplant, um das Bewusstsein für Abfallvermeidung zu schärfen. In einer früheren Studie wurde festgestellt, dass etwa 40 Prozent der angebotenen Speisen direkt in den Müll wandern.

Überproduktion und Müll: Türkei bei Verschwendung von Lebensmitteln vor Deutschland

Einige Hotels haben bereits Konzepte entwickelt, um Essensverschwendung zu bekämpfen, und bieten Anreize wie kostenlosen Kaffee für Gäste an, die ihre Teller leer essen. Diese Veränderungen zeigen, dass das Bewusstsein für die Problematik wächst. Es gibt allerdings auch kritische Stimmen, die den Untergang der lokalen Esskultur befürchten, für die die Türkei bewundert und mancherorts auch beneidet wird. Die österreichische Tageszeitung „Die Presse“ ist der Auffassung, dass die aktuellen Entwicklungen sowohl Herausforderungen als auch Chancen für eine nachhaltigere Frühstückskultur in der Türkei darstellen.