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Türkische Küche

Knusprig-fluffig: Simit ist in Deutschland angekommen

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Cuma Çevik, Geselle und Sohn des Bäckerei-Inhabers Mehmet Çevik, nimmt in der Çevik-Bäckerei in Berlin-Wedding frischgebackene Simit aus dem Ofen. Foto: Christoph Soeder/dpa
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Die türkischen Sesamkringel, genannt Simit, sind in deutschen Bäckereien und Lebensmittelmärkten immer beliebter. Sie werden nicht nur von Deutsch-Türken geschätzt, sondern haben sich als beliebte Backware bei Menschen verschiedener Herkunft etabliert.

Die türkischen Sesamkringel sind im Sortiment von hiesigen Bäckereien kein Exot mehr. Sie erzählen auch davon, wie die türkische Community seit den ersten Gastarbeiter-Zeiten über die Jahrzehnte angekommen ist.

Für traditionelle Simit braucht es Mehl, Hefe, Wasser, Backmittel, Zucker, Traubensirup, Sesam und ein bisschen Margarine, wie Mehmet Çevik, Inhaber der Çevik-Bäckerei in Berlin-Wedding, sagt.

Bei der Herstellung des Gebäcks werden zwei Teigschlangen zusammengedreht und zu einem Ring geformt. Dadurch entsteht die Kringelform. „Das ist das typische Kennzeichen“, erklärt Orhan Tançgil, Gründer und Inhaber des Blogs „KochDichTürkisch“ in Düsseldorf. Die klassische Ringform habe sich mit der Zeit entwickelt. Das Gebäck wurde häufig als Wegzehrung für Reisende verwendet und war in Ringform, gestapelt auf Holzstäben, einfacher zu transportieren. Ein guter Simit ist aus seiner Sicht „außen knusprig, innen fluffig. Wie eine gute Brezel“.

Schon so bekannt wie Döner und Pide

Das Gebäck sei nicht nur bei der deutsch-türkischen Community in Berlin beliebt, betont Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg. Das merke man auch daran, dass die Backware mittlerweile häufig unter ihrem türkischen Namen bekannt ist. „Auch Menschen, die nicht aus der Türkei kommen, sagen Simit“, so Demir. „Man nennt es beim Namen – wie Pide oder Döner.“

„Für uns ist das wichtig“, erklärt Tançgil. Die Dinge beim richtigen Namen zu nennen, helfe dabei, Identität zu schaffen.

Çevik sieht die wachsende Beliebtheit auch an den Zahlen: „Am Tresen gingen früher am Tag zwischen 50 und 100 weg. Mittlerweile sind es über 200“, freut er sich. Insgesamt werden in seiner Bäckerei am Tag 400 bis 500 Stück der Sesamkringel produziert. „Berlin ist halt multikulti geworden.“ Sein Vater sei Anfang der 70er Jahre einer der ersten gewesen, die das türkische Bäckerei-Handwerk nach Berlin brachten.

dpa/dtj