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Panorama

Megacity Istanbul droht Erdbeben-Katastrophe mit Millionen Toten

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Ein Blick auf die bedrohte Megacity Istanbul. Foto: Osman Köycü / Unsplash
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Sechs Monate ist es her, das ein verheerendes Erdbeben den Südosten der Türkei verwüstete. 50.000 Menschen verloren Anfang Februar in den Trümmern ihr Leben. Nun warnen Forscher vor einem noch größeren Erdbeben in der Megacity Istanbul – mit verheerenden Folgen und Millionen Toten.

Ein halbes Jahr ist vergangen, seit im Südösten der Türkei die Erde bebte und hunderttausende Gebäude zum Einsturz brachte. Die Folgen sind bekannt: 50.000 Tote, ganze Städte in Schutt und Asche, ein Land in Trauer. Und noch immer hausen in den betroffenen Gebieten mehr als 160.000 Menschen in Notunterkünften. Bis heute beschäftigen die Beben das ganze Land, schließlich liegt die Türkei in einer Hochrisiko-Zone, wie auch das jüngste Beben in der Provinz Malatya zeigt.

Seismologen führen mehrere Gründe an, warum in der Region immer wieder die Erde bebt. Eine Erklärung ist, dass sich auf dem Gebiet der Türkei verschiedene sogenannte Erdplatten treffen, die sich im Laufe der Jahre verschieben. Deswegen ist das Land interessant für Geologen, die seit den 1980er-Jahren verstärkt dort forschen. Sie fanden heraus, dass die Risiken für Erdbeben in der Region um das Marmarameer, an dessen Küste auch die Megacity Istanbul liegt, besonders hoch sind.

„Bis zu 2,5 Millonen Tote“

Dazu passt, dass die Historie der Stadt mehrere starke Beben im Laufe der Jahrhunderte verzeichnet. Zuletzt war es aber auffällig ruhig unter der Stadt. Und das treibt die Forscher um. Denn direkt vor den Toren Istanbuls liegt ein Bereich der Erdbebenzone, der schon lange verdächtig ist. So kommen mehrere renommierte Wissenschaftler zum Schluss: „Die Frage ist nicht, ob ein Erdbeben kommen wird. Die Frage ist, wann es kommen wird.“

Der türkische Erdbebenforscher Naci Görür rechnet gar mit einem Erdbeben in Istanbul mit einer Stärke zwischen 7,2 und 7,6. Das hätte verheerende Folgen in der dicht besiedelten Stadt. Görür prognostiziert beim TV-Sender Habertürk, dass circa 600.000 Wohnungen zerstört werden würden. Er rechnet vor: „Wenn wir von vier Personen pro Wohnung ausgehen, könnten bis zu 2,5 Millionen Menschen sterben.“ Und das sei nur eine Minimalrechnung.

„Istanbul-Beben ist ziemlich nahe“

Eine Studie der Stiftung für urbane Transformation (Kentsev) schätzt, dass 491.000 der 1,2 Millionen Gebäude in der Bosporusmetropole betroffen sein können. Und auch der bekannte türkische Geologe Celal Sengör warnt vor einem Erdbeben in der Metropole. Der Wissenschaftler sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass „das Istanbul-Beben ziemlich nahe“ sei.

Fast drei Monate nach dem Erdbeben: Zeltleben mit Schlangen und ohne Toilette

Für Istanbul sind Erdbeben nichts Neues. Im August 1999 hatte es zuletzt ein großes Beben gegeben. Danach wurde es aber versäumt, die Megacity auch städtebaulich gegen Schäden abzusichern. Was passiert, wenn politische Versäumnisse auf Naturkatastrophen treffen, zeigt die Situation in der Südosttürkei. Die türkische Regierung muss dringend handeln. Es geht um hunderttausende Menschenleben.