Panorama
Mehrere Wälder in der Türkei brennen
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Die Hitzewelle der letzten Tage bleibt nicht folgenlos. Wie nahezu jeden Sommer brennen in der Türkei wieder Wälder.
In mehreren türkischen Provinzen haben sich Waldbrände ausgebreitet. Betroffen ist unter anderem die südliche Provinz Hatay, die Anfang Februar von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht wurde. Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu bezifferte die Zahl der Brände am Montag auf landesweit 19. Bisher gab es den Angaben zufolge keine Toten, doch kamen an manchen Orten Menschen mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus.
Im Bezirk Belen in der Provinz Hatay waren am Montag am zweiten Tag in Folge Löschflugzeuge und Hubschrauber im Einsatz. Zwei Verdächtige seien als mutmaßliche Brandstifter festgenommen worden, schrieb Innenminister Ali Yerlikaya auf Twitter. Als Ursache kämen Gartenarbeiten in Frage. Sieben Häuser und vier Autos wurden laut Anadolu in Hatay beschädigt. Weiter westlich in der Provinz Mersin wurden fünf Häuser zerstört und vier Dörfer evakuiert. In der westlichen Provinz Çanakkale wurden 14 Menschen wegen möglicher Rauchvergiftungen im Krankenhaus behandelt. Wie verschiedene andere Mittelmeerländer leidet die Türkei derzeit unter einer Hitzewelle, was die Bekämpfung der Brände nicht nur erschwert, sondern in manchen Fällen auch ursächlich für einen Brand sein kann.
Experte: Mehr Augenmerk auf Prävention
In der Türkei wurden in diesem Jahr die Vorkehrungen in den Wäldern verschärft. So herrscht in den Risikomonaten in den meisten Wäldern ein strenges Betretungsverbot für unbefugtes Personal, das neulich bis zum 31. Oktober verlängert wurde. Doğanay Tolunay, Mitglied der Fakultät für Forstwirtschaft an der Istanbul-Universität, kritisierte in einem Artikel, dass vor allem in der Prävention mehr getan werden müsse. Abhängig von den meteorologischen Bedingungen in den nächsten Monaten könne es bei solch extrem heißer und trockener Witterung hin und wieder zu Bränden kommen.
Die meisten Brände würden bewusst oder fahrlässig von Menschen verursacht. Es sei unbedingt erforderlich, gegebenenfalls mit Unterstützung der Strafverfolgungsbehörden Kontrollen durchzuführen, bevor ein Feuer ausbreche. Gehandelt werde leider meist erst, nachdem es brenne. Gut sei hingegen im Gegensatz zum Vorjahr, dass die Regierung in diesem Jahr rechtzeitig mehr Löschflugzeuge und -hubschrauber angeschafft habe.
dpa/dtj