Panorama
Mord in Chemnitz führt zu Festnahme in der Türkei
Fast ein halbes Jahr nach dem Fund von Leichenteilen im Erzgebirge ist ein 48-Jähriger in der Türkei festgenommen worden.
Der Mann steht in Verdacht, einen türkischen Landsmann in Chemnitz getötet und zerstückelt zu haben. Die Leichenteile soll er den Ermittlern zufolge dann an verschiedenen Orten abgelegt haben. Er war deswegen mit internationalem Haftbefehl gesucht worden. Nun sei aus der Türkei eine Mitteilung gekommen, dass die Festnahme erfolgt sei, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Chemnitz, Ingrid Burghart, am Donnerstag. Darüber hatten zuvor MDR und Bild.de berichtet.
Ende August hatte die Polizei nach Bürgerhinweisen Leichenteile an einem Feld in der Nähe von Gornau und Weißbach gefunden. Nach Angaben der Rechtsmedizin handelt es sich bei dem Toten um einen 48-Jährigen, der Ende Juli 2021 zum letzten Mal in seinem Umfeld gesehen worden war und seither als vermisst galt.
Türkei liefert normalerweise nicht aus
Den Ermittlern zufolge soll er Ende Juli in einer Chemnitzer Wohnung von seinem Landsmann umgebracht worden sein. Zum möglichen Motiv wurden bisher keine Angaben gemacht, ermittelt wird wegen Totschlags.
Laut Burghart ist ungewiss, ob die Türkei ihren Staatsbürger an Deutschland ausliefert. Dann könnte das Verfahren den türkischen Behörden für eine Anklage in seinem Heimatland übergeben werden.
dpa/dtj