Panorama
Nach Angriff: Ex-Fener-Star verlässt wohl die Türkei
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Der ehemalige Fenerbahçe-Spieler Serhat Akın wurde kürzlich Opfer eines bewaffneten Angriffs. Nun plant er Berichten zufolge, dauerhaft nach Deutschland zurückzukehren, wo er geboren und aufgewachsen ist.
Nach einem bewaffneten Angriff hat der ehemalige Fenerbahçe-Star und jetzige TV-Experte Serhat Akın offenbar beschlossen, die Türkei zu verlassen und dauerhaft nach Deutschland zurückzukehren. Akın, der vor rund zwei Wochen nach einer TV-Aufzeichnung Opfer eines bewaffneten Angriffs wurde, hat bereits zwei Operationen hinter sich und steht vor einem weiteren Eingriff. Sein Leben will er dem Vernehmen nach nun in Deutschland fortsetzen, wo er geboren und aufgewachsen ist.
Akın stammt aus Bretten, einer Kleinstadt in der Nähe von Karlsruhe. In dieser Region lebt auch seine Familie, seine Kinder gehen dort zur Schule. Nach dem Angriff, der sich vor dem Gebäude des digitalen Medienhauses ereignete, bei dem Akın als Kommentator tätig ist, forderte sein Vater ihn auf, nach Deutschland zurückzukehren.
Vorwurf der Spielschulden vehement zurückgewiesen
Laut dem Online-Sportportal „Ajansspor“ hat Akın diesen Ratschlag angenommen. Akın wies dabei abermals Gerüchte zurück, die behaupteten, der Angriff sei wegen angeblicher Spielschulden erfolgt. Er stellte klar, dass die Tat auf seine kritischen Äußerungen in den Medien zurückzuführen sei. „Es hat nichts mit irgendwelchen Schulden zu tun“, betonte der 16-fache Nationalspieler.
Angeschossener Serhat Akın will TV-Karriere offenbar beenden
In den sozialen Medien gab es bereits zahlreiche Reaktionen auf Akıns Entschluss. Ein Nutzer kommentierte: „Er hätte es schon früher tun sollen. Er macht das Beste. Wer die Türkei verlässt, rettet sich.“ Ein anderer schrieb: „Was soll er sonst tun? Er hat verstanden, dass der Staat ihn nicht schützen kann, also versucht er selbst, sein Leben zu retten.“
Kein Kontakt zu Fener-Verantwortlichen
In den Kommentaren spiegelte sich auch der Frust über die allgemeine Lage im Land wider, wie ein Nutzer es zusammenfasste: „Alle sollen ruhig gehen, lasst uns zurück mit Vergewaltigern, Dieben und denen, die uns Schweinefleisch verkaufen.“ Eine Anspielung auf aktuelle Nachrichten über die Restaurantkette Köfteci Yusuf, der in der Kritik steht, seinen Kunden auch Schweinefleisch serviert zu haben.
Für Verwunderung in der türkischen Fußballwelt sorgt auch die Tatsache, dass weder Fenerbahçe-Präsident Ali Koç noch TV-Produzent und Vizepräsident Acun Ilıcalı Akın nach dem Vorfall kontaktiert haben sollen, um ihm Genesungswünsche zu übermitteln. Womöglich ein Umstand, der ihm seine Entscheidung, das Land zu verlassen, leichter gemacht hat.