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Film/Kultur/Religion

Nach Corona-Pause: Eine Million Gläubige beten auf dem Berg Arafat

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Wegen Corona waren in den vergangenen Jahren nur wenige Pilger zur muslimischen Wallfahrt nach Mekka zugelassen. Jetzt sind die Gläubigen wieder in großer Zahl da. Und erleben starke Hitze.

Rund eine Million Pilger haben am zweiten Tag der muslimischen Wallfahrt Hadsch am Berg Arafat nahe der saudi-arabischen Stadt Mekka gebetet. Für viele Gläubige stellte dieses Ritual am Freitag einen Höhepunkt ihres religiösen Lebens dar. Sie baten um die Vergebung ihrer Sünden und die Gnade Gottes. Bei mehr als 40 Grad schützten sich viele mit Schirmen vor der Sonne.

Die Wallfahrt für gläubige Muslime hatte am Vortag unter gelockerten Corona-Regeln begonnen. Die Zahl der Pilger liegt deutlich über jener des Vorjahres, als nur rund 60.000 Gläubige erlaubt waren. Vor der Pandemie hatten rund 2,5 Millionen Muslime teilgenommen.

Anreise aus dem Ausland nach drei Jahren

In diesem Jahr wurden die Mundschutz-Regeln teils gelockert. Zudem dürfen erstmals seit Beginn der Pandemie auch wieder Muslime aus dem Ausland anreisen. Die Gläubigen müssen aber weiterhin unter 65 Jahre alt und vollständig gegen Corona geimpft sein.

Die Wallfahrt gehört zu den fünf Grundpflichten des Islams. Jede Muslimin und jeder Muslim, die oder der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka pilgern, dem Geburtsort des Propheten Muhammad. Sie folgen dabei während der Wallfahrt genau festgelegten Pilger-Ritualen. Zum Auftakt der Wallfahrt treten die Gläubigen in einen Weihezustand. Dafür tragen Männer etwa nahtlose weiße Gewänder. Die einheitliche Kleidung soll die Gleichheit aller Muslime vor Gott symbolisieren.

Tradition des Propheten

Die felsige Erhebung Arafat liegt rund 20 Kilometer östlich von Mekka. Dem muslimischen Glauben zufolge soll Muhammad hier vor rund 1400 Jahren seine letzte Predigt gehalten haben. Die Pilger bleiben gemäß dem Hadsch-Ritual bis zum Einbruch der Dunkelheit dort und widmen sich Gebeten und Koranrezitationen.

Am Samstag, dem dritten Tag der Wallfahrt, beginnt das Opferfest Eid al-Adha, für Muslime weltweit neben dem Eid al-Fitr am Ende des Fastenmonats Ramadan die wichtigste religiöse Feier. Das Fest, auch Annäherungsfest genannt, soll an die Bereitschaft von Stammvater Abraham erinnern, einen seiner Söhne zu opfern, um Gott seinen Glauben zu beweisen. Die Gläubigen schächten in Erinnerung an ihn ein Opfertier und verteilen es an Bedürftige. Inzwischen übernehmen das oftmals religiöse Organisationen.

Anstrengend, aber wertvoll

Die mehrtägige Wallfahrt ist für die Gläubigen schon allein wegen der hohen Temperaturen mit großen Anstrengungen verbunden, aber auch ein besonderes, spirituelles Ereignis. Bereits für die Anreise aus Asien, Afrika oder anderen Teilen der Welt haben viele Pilger weite Wege auf sich genommen. Für die Teilnahme an der Hadsch haben viele von ihnen lange gespart.

Mekka und die nahe gelegene Stadt Medina gelten als die Wiege des Islams. Das saudische Königshaus gewinnt einen wichtigen Teil seiner Legitimation aus der Hoheit über diese Orte. König Salman trägt deswegen auch den Titel „Diener der beiden Heiligen Stätten“.

dpa/dtj

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