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Extremismus

Neue Fotos setzen Israel weiter unter Druck – Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 18.200

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11.12.2023, Palästinensische Gebiete, Chan Junis: Palästinenser trauern vor einer Leichenhalle um Angehörige, die bei einem israelischen Bombardement des Gazastreifens ums Leben kamen. Foto: Mohammed Dahman/AP
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Der EU-Außenbeauftragte hat die Situation im Gazastreifen als apokalyptisch bezeichnet. Die Zerstörung von Gebäuden durch die israelischen Angriffe entspreche der in deutschen Städten im Zweiten Weltkrieg oder sei sogar noch größer, sagte er nach einem EU-Außenministertreffen in Brüssel.

Trotz aller Kritik und weltweiter Proteste scheint Israel kein Interesse daran zu haben, den Krieg im Gazastreifen gegen die Hamas zu beenden. Wobei: Ob die Armee tatsächlich die Hamas bekämpft oder gleich die gesamte Bevölkerung im kleinen Landstrich, darf stark bezweifelt werden. Denn 60 bis 70 Prozent der getöteten Menschen seien Zivilisten, schätzt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Die Zahl ziviler Opfer sei unglaublich, kritisierte er am Montagabend.

Mit dem Angriff auf Ziele im Gazastreifen reagiert Israel derzeit auf das schlimmste Massaker in seiner Geschichte, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Mehr als 1200 Menschen wurden dabei getötet. Zudem wurden 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt, von denen ein Teil während einer vorübergehenden Feuerpause freigekommen ist.

Bei dem Gegenschlag Israels im Gazastreifen wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde inzwischen mehr als 18.200 Menschen getötet und mehr als 49.200 verletzt. Borrell sprach zudem von 1,9 Millionen Menschen, die ihre Wohnungen und Häuser verlassen mussten. Dies entspreche 85 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen.

10.12.2023, Istanbul: Mitglieder von Neturei Karta, einer internationalen antizionistischen, ultraorthodoxen jüdischen Gruppierung, nehmen an einer pro-palästinensischen Demonstration vor der Ayasofya-Moschee anlässlich des Welttages der Menschenrechte teil. Auf dem Schild in der Mitte steht auf Türkisch: „Das Judentum lehnt den Staat Israel ab und verurteilt die Unterdrückung. Foto: Emrah Gürel/AP/dpa

Ignorantes Israel isoliert sich zunehmend

Bereits zu Beginn des Außenministertreffens hatte Borrell Israels Vorgehen im Gazastreifen kritisiert und dem Land vorgeworfen, Aufrufe von Partnern wie der Europäischen Union zu ignorieren. „Wir haben unter anderem bei den G7-Treffen gesagt, dass Israel im Süden von Gaza nicht die gleiche Taktik anwenden sollte, die es im Norden angewendet hat“, so der Spanier mit Blick auf Gespräche in der G7-Gruppe führender demokratischer Industriestaaten. Die Bombardierung gehe nun aber mit außerordentlicher Intensität weiter. „Es ist das Gleiche, wenn nicht sogar noch schlimmer“, betonte er.

Dabei sorgen nicht nur die unverhältnismäßigen Bombardierungen für Kopfschütteln und Wut, sondern auch der teils erniedrigende Umgang mit Gefangenen, wie neue Fotos zeigen. Auf ihnen sollen gefesselte palästinensische Männer zu sehen sein, die nur mit Unterhosen bekleidet sind. Die Aufnahmen erinnern an jene aus dem irakischen Lager Abu Ghraib, die im US-Krieg gegen den Irak für internationale Empörung gesorgt hatten.

dpa/dtj