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Panorama

Raketen aus Syrien treffen Schule in Gaziantep: Türkei beklagt erste Todesopfer

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Die Türkei steht nach den Luftangriffen ihres Militärs in Syrien unter Raketenbeschuss. In Gaziantep gibt es erste Tote. Die Regierung in Ankara antwortet wieder mit Luftangriffen. In den nächsten Tagen könnte auch eine Bodenoffensive anlaufen.

Die Türkei ist offiziellen Angaben nach erneut aus Syrien beschossen worden. Dabei seien in der Provinz Gaziantep bei Karkamış drei Menschen getötet und sechs verletzt worden, sagte Innenminister Süleyman Soylu am Montag. Eine Schule sowie ein Lkw wurden dabei getroffen. Unter den ums Leben Gekommenen soll sich auch ein Neffe des CHP-Abgeordneten Mahir Polat befinden.

Der Gouverneur von Gaziantep machte die syrische YPG für den Beschuss verantwortlich. Kurdische Aktivisten und die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichteten von Schusswechseln mit kurdischen Milizen und schwerem türkischen Beschuss im ländlichen Norden der Region Aleppo und in Kobane. Bereits am Sonntag hatte es in Kilis einen Beschuss gegeben.


Gegen die YPG und PKK war das türkische Militär in der Nacht zum Sonntag mit zahlreichen Luftangriffen vorgegangen. Beide werden als Terrororganisationen eingestuft. Dabei seien mindestens 45 Menschen getötet worden, meldete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Unter anderem die YPG hatte Vergeltung angekündigt.

Anschlag in Istanbul als Auslöser – Erdoğan kündigt Bodenoffensive an

Die türkische Regierung hatte die Angriffe in Zusammenhang mit dem Anschlag auf der Istanbuler Einkaufsstraße İstiklal am Sonntag vor einer Woche gebracht. Sie sieht die YPG und PKK als Drahtzieher des Anschlags, beide hatten das zurückgewiesen. Die Ermittlungen in der Türkei dazu laufen noch.

Unter anderem Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte die neuerliche türkischen Angriffe scharf kritisiert. Auf Twitter schrieb er: „Erdoğans Bomben auf Kurden, die IS-Terroristen erfolgreich bekämpft haben, sollen vom wirtschaftlichen Desaster in der Türkei ablenken.“ Ankara weist immer wieder darauf hin, dass nicht „Kurden“ an sich angegriffen werden, sondern „terroristische Gruppierungen“.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte am Montag in Bezug auf die Militäroffensive, dass es nicht bei den Luftangriffen bleiben werde. Man sei derzeit dabei zu entscheiden, nicht ob, sondern wie groß die Bodenoffensive ausfallen werde.

dpa/dtj

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