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Schlamm und Pleite in Montenegro: Türkei versagen auf den letzten Metern die Nerven
Im entscheidenden Spiel gegen das punktlose Montenegro kämpfte die türkische Nationalmannschaft unter widrigen Bedingungen – strömender Regen und ein Rasen, der diesen Namen nicht verdiente, machten die Partie zur Herausforderung. Trotz aller Anstrengungen und einer engagierten Leistung verpasste das Team den direkten Aufstieg in die Nations League A und muss nun auf die Play-offs hoffen.
Die türkische Nationalmannschaft musste im letzten Gruppenspiel der UEFA Nations League B am Dienstag eine bittere 1:3-Niederlage in Montenegro hinnehmen und verpasste damit den direkten Aufstieg in die Liga A. Weil zeitgleich Wales seine Hausaufgaben gegen Island machte und mit 4:1 gewann, rutschte „Milli Takım“ in Gruppe 4 auf den zweiten Platz ab und muss nun den Weg über die Play-offs gehen, um den Aufstieg doch noch möglich zu machen.
Kampfgeist und frühe Chancen reichen nicht aus
Die Türkei startete in Niksic vor 5.000 eigenen Fans engagiert und erarbeitete sich früh gute Gelegenheiten, unter anderem durch Arda Güler und Eren Elmalı. Der türkische Nationaltrainer Vincenzo Montella setzte im Vergleich zum 0:0 gegen Wales auf eine veränderte Aufstellung und brachte unter anderem Emirhan Topçu erstmals in der Startelf. Auch Kenan Yıldız, der am Samstag noch fehlte, erhielt eine Chance von Beginn an. Kapitän Hakan Çalhanoğlu hingegen fiel verletzt aus, was eine spürbare Lücke im Mittelfeld hinterließ.
In der 29. Minute nutzte Nikola Krstovic eine Unachtsamkeit der türkischen Abwehr und brachte den Gastgeber mit einem präzisen Schuss in Führung. Die Türkei antwortete schnell: In der 37. Minute glich Juve-Star Yıldız nach Vorlage von Orkun Kökçü aus. Noch vor der Pause erzielte erneut Krstovic mit einem Distanzschuss jedoch das 2:1 für Montenegro, sodass die Montella-Elf mit einem Rückstand in die Kabine ging.
Krstovic macht das Spiel seines Lebens – Play-offs als letzte Hoffnung auf die Liga A
In der zweiten Halbzeit versuchte die Türkei, das Spiel zu drehen, doch an diesem Abend war gegen Krstovic kein Kraut gewachsen. Der Stürmer von US Lecce machte in der 73. Minute seinen Hattrick perfekt und brachte seine Farben mit einem Kopfball endgültig auf die Siegerstraße. Für das kleine Land auf dem Balkan war es der erste Erfolg nach zuletztsieben Niederlagen am Stück.
Mit 11 Punkten beendet die Türkei die Gruppe 4, die sie fast durchgehend angeführt hatte, hinter Wales, das mit 12 Punkten als Gruppensieger direkt aufsteigt. Für die Türkei bleibt nun der Weg über die Play-offs, um im kommenden Jahr doch noch in die Nations League A aufzurücken. In den entscheidenden Partien im März 2025 könnte sie auf Schottland, Ungarn, Belgien oder Serbien, allesamt Gruppendritte der Liga A, treffen.
Besonders traurig dürfte in diesen Tagen Kerem Aktürkoğlu sein, der beim Remis gegen die Waliser kurz vor Schluss einen Elfmeter an den Pfosten setzte. Hätte die Türkei die Begegnung für sich entschieden, wäre der Aufstieg unabhängig vom Ausgang des gestrigen Duells perfekt gewesen.