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Politik

Schüsse auf İyi-Parteibüro: Akşener beschuldigt Erdoğan

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Die Türkei erlebt mal wieder einen turbulenten Wahlkampf. Ein Parteibüro der Opposition wird beschossen, dann gibt es eine Festnahme und eine Erklärung, die wie eine schlechte Lüge klingt.

Die türkische Opposition hat Präsident Recep Tayyip Erdoğan in Verbindung mit dem Beschuss eines Parteibüros der İyi-Partei in Istanbul ins Kreuzfeuer genommen.

„Ich habe keine Angst, Herr Erdoğan“, betonte die populäre Oppositionspolitikerin Meral Aksener der İyi-Partei am Freitag. „Am 14. Mai werdet ihr dieses dreckige, ekelhafte System ändern“, sagte sie in Richtung der Wähler mit Blick auf die anstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen.

Schuss soll aus der Waffe eines Security-Mitarbeiters stammen

Dem Gouverneursamt von İstanbul zufolge wurde ein Büro einer Partei in İstanbul sowie ein danebenliegendes Einkaufszentrum von Geschossen getroffen, vermutlich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Im Netz kursierten Bilder von einem Einschussloch in einer Scheibe, neben einem großen Akşener-Porträt. Über die Hintergründe der Tat war zunächst nichts bekannt, am Freitagnachmittag hieß es, dass ein Security-Mitarbeiter eines Ladens gegenüber dem Büro seine Waffe benutzt habe, um einen Dieb in die Flucht zu schlagen. Er wurde in Untersuchungshaft genommen und kam am Samstag wieder auf freien Fuß.

Akşener selbst zog eine Verbindung zwischen dem Vorfall und vorangegangenen Drohungen Erdoğans gegen sie. Beweise gibt es dafür bisher nicht. „Achte auf meinen Namen. Mein Name ist Tayyip, mein Nachname Erdoğan. Sprich dementsprechend. Bring mich nicht dazu, mich mit dir anzulegen“, sagte er. Akşener fasste dies als Drohung auf und empfahl dem Präsidenten, zur Beruhigung „Kamillentee“ zu trinken.

Für den Innenminister nur eine „Provokation“

Der türkische Innenminister Süleyman Soylu nannte den Angriff auf das Büro eine Provokation, aber verurteilte auch Akşeners Äußerungen als eben solche und „politischen Opportunismus“. Auch Erdoğan-Berater İbrahim Kalın verurteilte die İyi-Politikerin.

Akşener, Vorsitzende der nationalistischen İyi-Partei, unterstützt im Wahlkampf den Kandidaten der größten Oppositionspartei CHP, Kemal Kılıçdaroğlu. Vor der Gründung der İyi-Partei war sie Mitglied der ultranationalistischen MHP, dem aktuellen Regierungspartner Erdoğans. In der 90er Jahren war sie kurzzeitig türkische Innenministerin.

dpa/dtj

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