Panorama
Türkei: Ausländische Politiker-Söhne in tödliche Verkehrsunfälle verwickelt

Die Türkei gerät in einen diplomatischen Strudel, nachdem die Söhne hochrangiger Politiker aus dem Ausland in zwei tödliche Verkehrsunfälle verwickelt waren. Bereits Ende November überfuhr Hassan Sheikh Mohamud, der Sohn des somalischen Präsidenten, in Istanbul den Motorradkurier Yunus Emre Göçer mit einem Diplomatenfahrzeug. Göçer erlag später seinen Verletzungen.
Internationale Haftbefehle gegen prominente Täter
Mohamud wurde von der Polizei befragt, dann jedoch überraschend freigelassen. Die Türkei erließ einen internationalen Haftbefehl gegen ihn, nachdem er die Freilassung dafür genutzt hatte, das Land zu verlassen. Am 10. Dezember 2023 fuhr dann Musaeed Hussein, der Sohn des ehemaligen jemenitischen Verteidigungsministers, eine Fußgängerin in Istanbul an, die später ebenfalls im Krankenhaus verstarb. Trotzdem wurde Hussein nach Verhängung einer Ausreisesperre freigelassen.
Die türkischen Behörden stehen nun unter Druck, da der erste Unfall bereits Ende November geschah, die Betroffenen jedoch erst später ihren Verletzungen erlagen. Dies führte zu öffentlicher Empörung und rief die Türkei auf den Plan, internationale Haftbefehle gegen die politisch prominenten Täter zu erlassen. Auch gegen die Ermittler, die die Unfallverursacher laufen ließen, wird Medienberichten zufolge nun ermittelt.