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Türkei ist Volleyball-Europameister

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Zehra Günes Freude Türkei EM Finale
Die 1,97 m große Zehra Güneş sorgte in mehreren Schlüsselmomenten des Endspiels für wichtige Punkte und hatte somit einen großen Anteil am EM-Sieg der Türkei. Foto: X/@TVForgtr
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Die Türkei hat die Europameisterschaft im Volleyball der Frauen gewonnen. Im Finale am Sonntagabend besiegten die „Filenin Sultanları“ Titelverteidiger und Weltmeister Serbien nach einem nervenaufreibenden Spiel mit 3:2 (25:27, 25:21, 22:25, 25:22, 15:13).

Die Türkei ist zum ersten Mal Europameister im Frauen-Volleyball. Im Finale in Brüssel besiegten die türkischen Volleyballerinnen Serbien mit 3:2. Es war ihr 15. Sieg in Serie.

Die Türkinnen sicherten sich mit dem Titelgewinn außerdem die Teilnahme an der Volleyball-Weltmeisterschaft 2024 in den Niederlanden und Polen. 2019 hatte die Türkei im EM-Finale gegen Serbien noch mit 2:3 den Kürzeren gezogen. Auch 2003

Krimispiel mit ständigen Führungswechseln

Das Spiel verlief von Beginn an auf Augenhöhe. Die Serbinnen erwischten den besseren Start und gewannen den ersten Satz knapp mit 27:25. Die Türkei glich im zweiten Satz aus und ging mit 2:1 in Führung. Im dritten Satz ging es lange Zeit hin und her, bevor ihn die Serbinnen mit 25:22 für sich entscheiden konnten. Im vierten Satz gelang der Türkei dann der Ausgleich.

Im entscheidenden fünften Satz ging es erneut hin und her. Die Türkei, angefeuert von zahlenmäßig überlegenen frenetischen Fans, ging kurzzeitig in Führung, aber Serbien konnte immer wieder ausgleichen. Mit ihrem 41. Punktgewinn setzte Superstar Melissa Vargas schließlich den vielumjubelten Schlusspunkt, wie schon so oft im Verlauf der EM. Sie wurde zur besten Spielerin des Turniers gewählt.

Auch Zehra Güneş sorgte in mehreren Schlüsselmomenten des Endspiels für wichtige Punkte und hatte somit einen großen Anteil am EM-Sieg. Genauso wie Gizem Örge, die mehrmals fast verlorene Bälle rettete, ihr Team damit im Spiel hielt und obendrein die Serbinnen verzweifeln ließ, bei denen vor allem die in der türkischen Liga spielende Tijana Boskovic groß auftrumpfte.

Duell der italienischen Coaches Santarelli und Guidetti

Nicht zu vergessen ist der Anteil des Trainers der türkischen Nationalmannschaft, Daniele Santarelli. Der Italiener nahm mit seinem Team zum zweiten Mal an einem Turnier teil und konnte beide gewinnen. Sein Heimatland schaltete er im Halbfinale aus, im Finale duellierte er sich mit seinem Landsmann und dem ehemaligen Bundestrainer Giovanni Guidetti, der für Serbien an der Seitenlinie stand. Im Interview nach dem Spiel erklärte Santarelli, wie stolz er auf sein Team ist. Es sei nicht leicht gewesen. „Wir haben den türkischen Menschen ein besonderes Geschenk gemacht“, so Santarelli, der sich auf türkisch für die lautstarke Unterstützung bedankte.

Auf die türkischen Fans ist Verlass

Trotz des Erfolgs muss aber auch festgehalten werden: Im Vergleich zu den bisherigen Spielen der Türkinnen, die nahezu makellos verliefen, zeigten sie sich im Endspiel nicht von ihrer besten Seite. Insbesondere bei den Aufschlägen unterliefen Hande Baladın und Co. einige Fehlversuche, wohl aus mangelnder Konzentration und erhöhter Nervosität. Doch sie ließen sich nicht von ihrem Weg abbringen, kamen immer wieder zurück und blieben dran. Verlassen konnten sie sich zudem wie in allen Turnierspielen zuvor auch auf die türkischen Fans aus der Türkei, Deutschland, Belgien und den umliegenden Ländern. Dieser Rückenwind war sicherlich ein wichtiger Faktor im gesamten Turnierverlauf.

Das Spiel um Platz drei übrigens entschied die Niederlande gegen Italien mit 3:0 überraschend klar für sich und gewann die Bronze-Medaille.