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Politik

Türkei: Opposition wieder stärker unter Druck – Chefredakteur verhaftet

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Halk TV ist der bekannteste Sender unter denen in der Türkei, die nicht als regierungsnah gelten. Foto: Halk TV/Screenshot
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In der Türkei sitzen zahlreiche Journalisten im Gefängnis. Nun wurde der Chef eines Oppositionssenders verhaftet. Es geht um einen Fall rund um den Istanbuler Bürgermeister İmamoğlu.

Der Chefredakteur eines oppositionellen Fernsehsenders ist in der Türkei verhaftet worden. Der Chef von Halk TV, Suat Toktaş, wurde nach Angaben seines Senders am Mittwochabend in das Istanbuler Gefängnis Silivri gebracht.

Ihm wird nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu in einem aufsehenerregenden Fall rund um den Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu das „Abhören und Aufzeichnen von Gesprächen zwischen Personen“ vorgeworfen sowie der Versuch, einen Sachverständigen zu beeinflussen. Toktaş sagte nach Angaben seines Senders in seiner Verteidigung, er habe nur seine Arbeit als Journalist gemacht.

Der bekannte Journalist Barış Pehlivan und drei weitere Journalisten des Senders wurden zunächst festgenommen und nach dem Verhör unter Auflagen freigelassen.

Istanbuler Bürgermeister İmamoğlu im Visier

İmamoğlu gilt als möglicher Herausforderer des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan bei einer zukünftigen Präsidentenwahl. Gegen den beliebten Bürgermeister laufen mehrere Verfahren, unter anderem droht ihm ein politisches Betätigungsverbot. Erdoğans aktuelle Amtszeit ist eigentlich seine letzte, doch zuletzt wurde spekuliert, dass er nochmals antreten könnte.

Halk TV hatte ein aufgezeichnetes Telefongespräch zwischen Pehlivan und einem Sachverständigen ausgestrahlt, in dem es um ein Verfahren gegen İmamoğlu ging. İmamoğlu hatte den Sachverständigen unter anderem beschuldigt, offizielle Dokumente gefälscht zu haben.

dpa/dtj