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Politik

Türkei-Wahlen: Stimmabgabe im Ausland endet mit Rekord

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Die Parlaments- und Präsidentschaftswahl in der Türkei ist gestern für die im Ausland lebenden Wahlberechtigten zu Ende gegangen. Fast 53 Prozent von ihnen gaben ihre Stimme ab. Das ist ein neuer Rekord.

Für rund 3,4 Millionen Wahlberechtigte im Ausland endete am Dienstag die Abstimmung für die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei. Nach jüngsten Informationen von DTJ-Online gaben in den letzten zwei Wochen 1.674.060 Wählerinnen und Wähler in den Vertretungen im Ausland ihre Stimme ab. Auch an den Grenzübergängen konnte gewählt werden: Hier wurden 124.445 Stimmen gezählt. Insgesamt wurden 1.798.505 Stimmen von im Ausland lebenden Türkinnen und Türken abgegeben.

Der Anteil der im Ausland abgegebenen Stimmen erreichte damit fast 53 Prozent. Das ist ein bisheriger Rekord in dieser Kategorie. Auch unter den rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland mit türkischem Pass zeichnet sich eine vergleichshohe Wahlbeteiligung ab.

500.000 Wahlberechtigte allein in NRW

Unter den Türken im Ausland, die seit dem 27. April ihre Stimme abgeben konnten, kommt Deutschland auf die meisten Wahlberechtigten. Und unter den Bundesländern leben mit gut 500.000 Wahlberechtigten die meisten in Nordrhein-Westfalen.

In der Türkei wird am 14. Mai abgestimmt, also an diesem Sonntag. „Die Zunahme der Wahlbeteiligung verdeutlicht, dass die türkischen Wählerinnen und Wähler den Wahlen eine hohe emotionale Bedeutung beimessen, obwohl die Ergebnisse ihren Lebensalltag in Deutschland nicht tangieren“, kommentierte Yunus Ulusoy vom Zentrum für Türkeistudien in Essen die Zahlen. Ausgewertet werden die Wahlzettel, die gestern und heute in die Türkei verschickt wurden, allerdings erst am Wochenende.

„Ich hoffe, dass die Türkei den Weg der Demokratie wählt“

Eventuelle Stichwahl Ende Mai

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan muss nach 20 Jahren an der Macht um seine Wiederwahl fürchten. Umfragen sehen ihn Kopf-an-Kopf mit Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu. Umso mehr wird auf das Votum der Türken im Ausland geschaut. Ulusoy sagte, der Oppositionsallianz sei diesmal wohl eine stärkere Mobilisierung gelungen als 2018. Damals war Erdoğan in Deutschland auf hohe Werte gekommen. Das dürfte dieses Mal nicht anders sein, allerdings dürfte sein Vorsprung bzw. jener der AKP auf Kılıçdaroğlu bzw. die CHP knapper ausfallen.

Sollte bei der Präsidentschaftswahl kein Kandidat auf die erforderlichen 50 Prozent kommen, findet am 28. Mai eine Stichwahl statt. Auch dann wird es für die Wahlberechtigten im Ausland möglich sein, abzustimmen.

dtj/dpa

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