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Politik

Türkische Notenbank lässt Leitzins trotz hoher Inflation unverändert

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Die türkische Notenbank hat die Zinsen trotz einer extrem hohen Inflation nicht angehoben. Dollar und Euro erleben erneut Kurszuwächse. Indes steigen die Verbraucherpreise im April um fast 70 Prozent an.

Der Leitzins bleibe bei 14 Prozent, teilte die Zentralbank am Donnerstag in Ankara mit. Seit Januar halten die Währungshüter den Zins stabil. Der Leitzins liegt deutlich unter der sehr hohen Inflationsrate. Die Verbraucherpreise waren im April um fast 70 Prozent zum Vorjahr gestiegen.

Die Erzeugerpreise legten sogar um 122 Prozent zu. Die durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise sowie neue Lieferkettenprobleme haben die Entwicklung wie in zahlreichen anderen Ländern nochmal verschärft. Die Notenbank stellte in einem Statement trotzdem die Fortsetzung ihrer lockeren Geldpolitik in Aussicht.

Lira schwächelt weiter

Eigentlich müsste die Notenbank nach gängiger ökonomischer Lehre angesichts der hohen Inflation die Zinsen deutlich erhöhen. Die Notenbank wird jedoch durch Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan unter Druck gesetzt. Er bezeichnet sich als „Feind“ von Zinsen und entließ bereits mehrere Notenbankmitglieder, die nicht auf seiner Linie waren.

Erdoğan glaubt entgegen der vorherrschenden Lehrmeinung, dass hohe Zinsen eine Inflation verursachen. Nach der Zinsentscheidung hat die Lira die Verluste aus dem frühen Handel weiter ausgebaut. Generell hat die Geldpolitik zu einem Verfall des Wechselkurses der Lira geführt.

US-Notenbank kündigt Zinserhöhungen an

Nachdem sich die Lira im Handel mit dem Euro in den ersten Monaten des Jahres vergleichsweise stabil halten konnte, ist sie jetzt wieder bei ungefähr 18 Lira angelangt. Die schwache Lira sorgte über stark steigende Einfuhrpreise für weiteren Preisdruck. Die Bevölkerung der Türkei leidet vor allem unter hohen Energie- und Lebensmittelpreisen.

Erdoğans Wirtschaftsexperiment: Wie geht es weiter mit der Lira?

Die US-Notenbank Fed hat weitere größere Zinserhöhungsschritte in Aussicht gestellt. „Die meisten Teilnehmer waren der Ansicht, dass eine Erhöhung des Zinsniveaus um jeweils 0,50 Prozentpunkte bei den nächsten Sitzungen wahrscheinlich angemessen wäre“, heißt es im Protokoll zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses FOMC.

US-Notenbank hebt Leitzins historisch

Die zügige Rückführung der geldpolitischen Unterstützung der Wirtschaft dürfte es der Fed dann zum Jahresende erlauben, ihre Geldpolitik neu zu bewerten. Die US-Notenbank hatte ihren Leitzins auf der jüngsten Sitzung um 0,5 Prozentpunkte auf 0,75 bis 1,00 Prozent angehoben.

Es war die zweite Erhöhung des Leitzinses seit Beginn der Corona-Pandemie – und der erste Anstieg um 0,5 Prozentpunkte seit 22 Jahren. Der Grund für das entschlossene Handeln ist die sehr hohe Inflation. Die Jahresrate hatte im April bei 8,3 Prozent gelegen. Die Fed strebt eine Rate von zwei Prozent an.

dpa/dtj

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