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Panorama

Türkischer Journalist nach positiven Aussagen über Öcalan verhaftet

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Merdan Yanardağ ist ein bekannter Journalist in der Türkei und der Chefredakteur des Senders "Tele 1". Foto: Tele 1
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Ein bekannter Journalist in der Türkei wurde verhaftet, nachdem er sich positiv zum inhaftierten PKK-Führer Abdullah Öcalan geäußert hatte. Die Organisation Reporter ohne Grenzen fordert seine Freilassung.

Ein in der Türkei bekannter Journalist ist nach Aussagen über den inhaftierten Führer der PKK verhaftet worden. Gegen Merdan Yanardağ werde wegen „Propaganda für eine Terrororganisation“ ermittelt, wie der Sender „Tele 1“ am Dienstag berichtete. Yanardağ ist Chefredakteur des Senders.

Der Journalist wies die Vorwürfe von sich. Seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden, er habe analysiert und nicht gelobt. Yanardağ hatte vergangene Woche in einem TV-Programm etwa die Isolationshaft des seit 1999 im Gefängnis sitzenden Terroristen Abdullah Öcalan kritisiert und gesagt, sie habe keine rechtliche Grundlage und müsse aufgehoben werden.

Öcalan gilt in der Türkei als Staatsfeind Nummer eins

Über Öcalan sagte er, er verstehe Politik, lese viel und sei dadurch „fast ein Philosoph“. Öcalan gilt in der Türkei als Staatsfeind Nummer eins und ist wegen Hochverrats, Mordes und Bildung einer terroristischen Vereinigung seit nun über zwei Jahrzehnten auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftiert.

Die Anwälte Öcalans teilten am Montag via Twitter mit, seit 27 Monaten „trotz aller Anstrengungen“ keinen Zugang zu ihrem Mandanten zu haben. Die Organisation Reporter ohne Grenzen verurteilte wie CHP-Chef Kemal Kılıçdaroğlu das Vorgehen gegen den Journalisten scharf und forderte seine umgehende Freilassung.

dpa/dtj