Connect with us

EURO2024

Türkischer Matchwinner über Österreich: „Haben eine Rechnung offen“ – Zehn Spieler müssen aufpassen

Published

on

Eine Szene von vor gut drei Monaten: Beim klaren 6:1-Sieg Österreichs gegen die Türkei im März 2024 kämpfen Arda Güler (Mitte) und Kevin Danso im Kopfballduell um den Ball. Foto: ÖFB/Christopher Kelemen
Spread the love

Die ersten zwei Viertelfinalduelle bei der EM stehen fest, am Dienstag trifft die Türkei im letzten Achtelfinale auf Österreich und will es ebenfalls unter die besten Acht schaffen. „Wir haben noch eine Rechnung offen“, sagt Cenk Tosun über den Gegner. Ohne Hakan Çalhanoğlu und Samet Akaydın muss die Türkei gegen ein selbstbewusstes Österreich antreten, dazu müssen mehrere Spieler aufpassen.

Am Dienstag, den 2. Juli, steigt um 21 Uhr im Achtelfinale der Europameisterschaft 2024 ein mit Spannung erwartetes Duell: Die türkische Nationalmannschaft trifft auf Österreich. Nach einer packenden Gruppenphase sind beide Teams bereit, alles zu geben, um ins Viertelfinale einzuziehen.

Die Türkei qualifizierte sich durch einen dramatischen 2:1-Sieg gegen Tschechien für die K.o.-Runde. Matchwinner war Cenk Tosun, der in der 90+4. Minute das entscheidende Tor erzielte. „Dieses Glücksgefühl ist unbeschreiblich. Ich bin stolz auf meine Teamkollegen. Wir sind als Gruppenzweiter weitergekommen, aber das ist erst der Anfang. Die Fans sollen uns weiterhin unterstützen“, erklärte Tosun nach dem Spiel.

Bardakçı kehrt zurück, zehn Spieler vorbelastet

In Hinblick auf das anstehende Duell mit Österreich fügte er hinzu: „Wir haben noch eine Rechnung offen. Im März haben wir gegen sie verloren. Jetzt ist die Zeit gekommen, uns zu revanchieren.“ Allerdings muss die türkische Mannschaft ohne ihren Schlüsselspieler auskommen: Hakan Çalhanoğlu sah im letzten Gruppenspiel seine zweite Gelbe Karte und ist damit wie Innenverteidiger Samet Akaydın, der sich ebenfalls schon zwei Verwarnungen eingehandelt hat, gesperrt.

Trainer Vincenzo Montella steht somit vor der Herausforderung, diese wichtigen Ausfälle zu kompensieren. Immerhin kehrt mit Abdülkerim Bardakçı, der seine Gelbsperre gegen Tschechien abgesessen hat, ein zentraler Abwehrspieler zurück und dürfte seinen Platz neben Merih Demiral sicher haben. Eins zu eins wird Kapitän Çalhanoğlu nicht zu ersetzen sein, daher dürfte sich das Gefüge im Mittelfeld ein wenig verschieben.

Die Kartenflut vom Mittwoch ging an weiteren Akteuren der türkischen Nationalmannschaft nicht spurlos vorbei. Insgesamt zehn Spieler sind nun vorbelastet und wären in einem möglichen Viertelfinale gesperrt, wenn sie im Duell mit Österreich eine weitere Gelbe Karte sehen: Kaan Ayhan, Ugurcan Çakır, Mehmet Zeki Çelik, Arda Güler, Mert Günok, Orkun Kökçü, Mert Müldür, Salih Özcan, Kenan Yıldız, İsmail Yüksek. Erst nach dem Viertelfinale werden bei dem Turnier alle Gelben Karten gelöscht, damit kein Spieler wegen einer Gelbsperre im Finale aussetzen muss.

Österreich seit 36 Jahren ohne Pflichtspielsieg gegen die Türkei

Österreich mit dem deutschen Trainer Ralf Rangnick gehört zu den Überraschungen dieses Turniers und geht daher selbstbewusst in dieses Achtelfinale, obwohl die ÖFB-Auswahl seit 1988 in Pflichtspielen nicht mehr gegen die Türkei gewinnen konnte. Das Team hat jedoch im März in Wien einen eindrucksvollen 6:1-Sieg in einem Testspiel gefeiert. Dennoch bleibt die Erinnerung an schmerzhafte Niederlagen gegen die Türken, besonders das 0:5-Desaster in den Play-offs zur WM 2002, im Hinterkopf. Auch insgesamt ist die bisherige Bilanz eher auf Seiten der Türkei: In 14 Duellen sind für sie sieben Siege und sechs Niederlagen notiert.

EM-Turnierbaum: Wann frühestens ein Duell Türkei-Deutschland möglich wäre

„Mit der Türkei wartet auf Österreich im EM-Achtelfinale ein machbarer Gegner. Aufgrund der letzten Leistungen und der Entwicklung unseres Teams sind wir Favorit“, schrieb Heute-Kolumnist und Trainer Peter Pacult vor wenigen Tagen. Der Fokus von ihm und vieler anderer Österreicher liegt bereits auf einem möglichen schnellen Wiedersehen mit den Niederlanden, die sich allerdings noch gegen die Rumänen durchsetzen müssen, im Viertelfinale. Doch auch Österreich muss einen Ausfall verkraften: Wimmer, der im letzten Gruppenspiel gegen ebenjene Holländer seine zweite Gelbe Karte erhielt, wird am Dienstag zusehen müssen.

Um in der Sprache zu bleiben: Trotz aller bisherigen Duelle und Rollenverteilungen werden die Karten morgen neu gemischt. Es ist eine K.o.-Begegnung – übrigens die erste zwischen beiden Teams –, in der alles möglich ist. Dass die Türkei im Verlaufe von Turnieren über sich hinauswachsen kann, hat sie bei der WM 2002 und der EM 2008 unter Beweis gestellt.