Panorama
US-Höhlenforscher sitzt in der Türkei weiter in 1.000 Meter Tiefe fest
Einsatzkräfte versuchen den sieben Tag in Folge, einen schwer erkrankten US-Höhlenforscher Mark Dickey aus rund 1.000 Meter Tiefe zu befreien. Seit Sonntag arbeiten rund 150 Helfer daran, den Mann aus der Morca-Höhle in der Südtürkei zu bergen.
Der etwa 40 Jahre Dickey sei Teil eines internationalen Forschungsteams, das die dritttiefste Höhle der Türkei erkunde. Während der Expedition habe er in 1.250 Metern Tiefe eine Magenblutung erlitten. Seine Kollegen hätten es geschafft, ihn in das Lager in 1.000 Metern Tiefe zu bringen, eine Bergung gestalte sich aber als äußerst schwierig, sagte Yaman Özakın, Sprecher des türkischen Verbandes der Höhlenforscher, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.
Teams aus Ungarn und Italien beteiligt
Er müsse mit einer speziellen Vorrichtung herausgebracht werden, die aber nicht durch die engen Höhlengänge passe. Derzeit sprengten Einsatzkräfte die engen Stellen auf. Dem Höhlenverband zufolge sind inzwischen Ärzte zu dem US-Amerikaner vorgedrungen und es bestehe telefonischer Kontakt. Er habe bislang eine Bluttransfusion erhalten. An der Rettung seien unter anderem Teams aus Ungarn und Italien beteiligt, deutsche Helfer in Alarmbereitschaft.
Nach Einschätzung von Özakın wird es aber noch etwa zwei Wochen dauern, bis der Höhlenforscher herausgebracht werden kann. Am Samstag teilte die ECRA mit, dass ein Analysegerät auf dem Weg zum Patienten sei, um die Lage besser einschätzen zu können. Mit diesem sollen seine Blutwerte analysiert werden. Sobald grünes Licht für den Transport gegeben wird, soll Dickey mithilfe der Höhlenretter den Weg zum Biwak-Camp in 700 Metern Tiefe antreten. Die Morca-Höhle befindet sich in der am Mittelmeer gelegenen Provinz Mersin.
Erinnerungen an ähnliche Rettungsaktion in Deutschland werden wach
In Deutschland hatte 2014 eine Rettungsaktion in der Riesending-Schachthöhle, der längsten und tiefsten Höhle Deutschlands, für Aufregung gesorgt. Damals war ein Speläologe von einem Steinschlag am Kopf getroffen worden und in einer elf Tage dauernden Rettungsaktion aus 1.000 Metern Tiefe wieder ans Tageslicht gebracht worden.
dpa/dtj