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Panorama

Visum kommt an: Tausende Urlauber aus der Türkei besuchen griechische Inseln

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ARCHIV - Griechenland, Chios: Eine Fähre im Hafen der Hauptstadt der Insel Chios in der östlichen Ägäis, aufgenommen am 27.04.2017. Zahlreiche griechische Inseln liegen direkt gegenüber der türkischen Küste. Foto: Alexia Angelopoulou/dpa
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Dank der Entspannungsbemühungen zwischen Athen und Ankara können türkische Bürger neuerdings mit einem unkomplizierten Sondervisum Urlaub auf mehreren griechischen Inseln machen. Das Angebot kommt an.

Mehrere Tausend türkische Touristen haben die Feiertage rund um das Ramadan-Fest genutzt, um auf griechischen Inseln in der östlichen Ägäis Urlaub zu machen. Sie nutzten dabei ein Sondervisum, auf das sich der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan Anfang Dezember als Beitrag zur Entspannungspolitik verständigt hatten. Athen hatte zuvor eine entsprechende Genehmigung von der EU eingeholt.

„Bislang kamen an diesem Wochenende mehr als 2000 Menschen auf Lesbos an. Mehr als 9000 sollen im Laufe der Woche nachkommen“, sagte ein Sprecher des Tourismusverbandes von Lesbos im griechischen Rundfunk. Auch auf den Urlaubsinseln Rhodos, Samos und Chios kamen Tausende Türken an, berichteten örtliche Medien.

Weiterfahrt zum griechischen Festland oder in andere EU-Staaten nicht möglich

Bislang war die Reise türkischer Bürger nach Griechenland mit komplizierten Formalitäten für die Ausgabe eines „normalen“ Schengen-Visums verbunden. Seit dem 1. April aber können die östlichen Nachbarn für 60 Euro pro Person und eine bereits angezahlte Übernachtungsbestätigung bei ihrer Ankunft auf den Inseln das Sondervisum erhalten.

Das Visum gilt für sieben Tage und insgesamt zehn griechische Inseln nahe der türkischen Küste. Eine Weiterfahrt zum griechischen Festland oder in andere EU-Staaten ist damit jedoch nicht möglich.

Zwischen Griechenland und der Türkei gibt es zahlreiche Streitigkeiten in Zusammenhang mit Hoheitsrechten in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer. Ankara und Athen bemühen sich jedoch seit einigen Monaten spürbar um Entspannung durch engere Zusammenarbeit in Bereichen wie Tourismus, Handel und Kultur.

dpa/dtj