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Panorama

„We Flytour“-Insolvenz: Was Türkei-Reisende jetzt wissen müssen

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Reisende am Flughafen Düsseldorf in einer Warteschlange. Foto: Oliver Berg/dpa
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Der auf Türkei-Reisen spezialisierte Veranstalter „We Flytour“ hat Insolvenz angemeldet. Rund 1.500 Urlauber sind von der Zahlungsunfähigkeit betroffen.

„We Flytour“ aus Heilbronn ist insolvent. Der staatlich verwaltete Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF), der Pauschalreisen gegen Insolvenzrisiken absichert, übernimmt die Organisation der Rückreisen für betroffene Urlauber. „Der DRSF gewährleistet für alle Pauschalreisenden, die sich aktuell im Urlaub befinden, eine sichere Heimreise oder die Fortsetzung des Urlaubs“, heißt es in einer Mitteilung.

Notrufnummern wurden für die Betroffenen vor Ort eingerichtet, um schnell Hilfe leisten zu können. Einzelleistungen wie separat gebuchte Flüge oder Hotelübernachtungen sind hingegen nicht durch den Fonds abgesichert. Betroffene müssen in solchen Fällen die Kosten selbst tragen.

Ein Fonds mit Geschichte

Der Deutsche Reisesicherungsfonds wurde nach der spektakulären Pleite des britischen Reisekonzerns Thomas Cook ins Leben gerufen. Unter der Aufsicht des Bundesjustizministeriums sollen die Einzahlungen der Reiseunternehmen sicherstellen, dass Verbraucher im Falle von Insolvenzen geschützt sind. Eine seiner bisher größten Herausforderungen war die Insolvenz des drittgrößten deutschen Reiseveranstalters FTI im Sommer 2024.

Mehr als 200.000 Pauschalreisen mussten damals storniert werden. Von den 216.000 anspruchsberechtigten Verbrauchern hätten bisher etwa 135.000 einen Antrag auf Entschädigung gestellt. Laut DRSF sind rund 90 Prozent dieser Anträge bereits bearbeitet, es seien über 160 Millionen Euro an Entschädigungen ausgezahlt worden.

Pleite bei Reisekonzern FTI: Türkisches Hotel weist Gäste ab

Viele Kunden hätten ihr Geld bereits über Reisebüros zurückerhalten, weshalb die tatsächliche Zahl der noch anspruchsberechtigten Personen geringer ausfallen dürfte.

Was Reisende tun können

Betroffene von der We Flytour-Insolvenz sollen umgehend Kontakt zum DRSF aufnehmen, um die Abwicklung ihrer Ansprüche zu klären. Wichtig sei, alle relevanten Unterlagen wie Buchungsbestätigungen und Zahlungsnachweise bereitzuhalten. Reisende, die Einzelleistungen gebucht haben, sollten sich zudem direkt an die jeweiligen Anbieter wenden, um mögliche Kulanzregelungen zu erfragen.

Mit der Insolvenz von We Flytour wird einmal mehr die Bedeutung eines funktionierenden Absicherungssystems für Reisende klar. Der DRSF zeigt sich bislang als stabiler Rettungsanker für Pauschalreisende, auch wenn nicht alle Bereiche der Reisebuchung abgedeckt sind.