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Gesellschaft

Absurde Spende: Türkische Zentralbank gibt Steuergeld an Erdbebenopfer

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Die türkische Regierung hat in einer Live-Sendung Spenden für die Provinzen gesammelt, die von Erdbeben betroffen sind. Die Spende der Zentralbank in Höhe von 30 Milliarden TL hat jedoch Kontroversen ausgelöst.

Ein auf zahlreichen Kanälen ausgestrahlter Spendenmarathon hat mehr als 115 Milliarden Lira (5,7 Milliarden Euro) für Erdbebenopfer in der Türkei eingebracht. Die größte Spende sei von der Zentralbank des Landes mit 30 Milliarden Lira (knapp 1,5 Milliarden Euro) gekommen, hieß es von der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag.

Auch staatliche Banken spendeten hohe Summen – und sorgten damit für Erstaunen vieler Menschen im Land. Tatsächlich sind Spenden von Zentralbanken in der Größenordnung eher nicht üblich. „Sie machen eine Show mit unserem Geld“, schrieb ein Nutzer auf Twitter.

Mehr als 44.000 Erdbeben-Tote

„Das ist nichts anderes, als sich von einem auf’s andere Konto Geld zu überweisen. Dem Staat Geld vom Staat geben!“, schrieb Özcan Kadıoğlu von der oppositionellen İyi-Partei. Auch die Ökonomin Selva Demiralp schrieb, Geld drucken sei keine Spende, sondern Geldpolitik.

Zehn Tage nach den Erdbeben in der Türkei und in Syrien bergen Einsatzkräfte noch immer viele Leichen aus den Trümmern. Mehr als 44.000 Tote wurden bislang in beiden Ländern gezählt. Der türkische Katastrophendienst Afad meldete am Donnerstagabend, 38.044 Menschen seien durch die Erdstöße getötet worden. Aus Syrien meldete die WHO zuletzt 5.900 Tote. Doch es gibt nach wie vor auch kleine Lichtblicke: Am Freitag wurde in Defne/Hatay ein 45-Jähriger lebend geborgen – 278 Stunden nach dem Beben.

Auch Elazığ gilt jetzt offiziell als Katastrophengebiet

Die türkische Regierung erhöhte die Zahl der von der Erdbebenkatastrophe betroffenen Provinzen von zehn auf elf. Auch die osttürkische Provinz Elazığ gelte auf Anweisung des Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan nun offiziell als Katastrophengebiet.

Afad zufolge gab es mehr als 4.300 Nachbeben, einige davon am Donnerstag in Syrien. In der syrischen Provinz Latakia an der Mittelmeerküste ereignete sich ein ziemlich heftiges. Mindestens ein Gebäude stürzte ein. Nach Angaben des Nationalen Erdbebenzentrums hatte das Nachbeben eine Stärke von 4,7.

Ungeachtet der katastrophalen Lage griffen türkische Streitkräfte laut Medienberichten erneut Ziele in Syrien an und bombardierten Stellungen der YPG.

dpa/dtj

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