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Gesellschaft

Von Aldi bis Poldi: Deutsche Unternehmen spenden nicht nur Millionen

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Die Erdbeben in der Türkei und Syrien haben viele Todesopfer gefordert und ein riesiges Gebiet in großen Teilen zerstört. Die Anteilnahme im In- und Ausland ist groß, insbesondere in Deutschland, wo sich viele Unternehmen an Spendenaktionen beteiligen.

Dabei gehen die gespendeten Beträge in die Millionenhöhe, viele Firmen animieren und motivieren zudem mit einem sogenannten „Matching“-Versprechen ihre Belegschaften zu spenden. Die gespendeten Beträge werden bei diesem Modell durch das jeweilige Unternehmen meist verdoppelt.

Auffällig ist, dass die meisten spendenden Unternehmen in ihren Pressemitteilungen auf ihre Verbundenheit und Verflechtung mit der Türkei eingehen. So hat etwa MAN einen großen Produktionsstandort in der Hauptstadt Ankara, die Würth-Gruppe acht Gesellschaften mit über 900 Mitarbeitenden. Auch wird oft darauf hingewiesen, dass es in den Belegschaften viele Menschen gibt, die türkische Wurzeln haben und man sich nicht zuletzt auch deshalb solidarisch zeigen wolle in dieser schweren Zeit.

Bayer stellt Fachkräfte bezahlt frei, wenn sie freiwillig vor Ort helfen wollen

Einige der Unternehmen und die Summen (in Euro), die gespendet wurden, sind im Folgenden alphabetisch aufgelistet (es handelt sich um eine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Aldi Nord: Rund 100 Paletten mit Hilfsgütern, bestehend aus warmer Kleidung, aber auch Betten, Matratzen, Decken und Kissen. Malteser International übernimmt die Verteilung der Hilfsgüter auf türkischer und syrischer Seite.

Aldi Süd: 0,5 Mio. an das Deutsche Rote Kreuz (DRK) für die Türkei und Syrien.

Bayer: 1,5 Millionen Euro an Ahbap und Kızılay (Türkischer Roter Halbmond), 0,2 Mio. an DRK in Syrien, Verdopplung des von der Belegschaft gespendeten Beitrags auf maximal 0,3 Mio. Außerdem: Qualifizierte Mitarbeitende können sich für freiwillige Hilfseinsätze bezahlt freistellen lassen. Bayer bereitet dazu Spenden von Medikamenten und Agrarprodukten vor.

Bosch: 1 Mio. an DRK bzw. an Partner Kızılay, weitere Geld- und Sachspenden im Wert von 0,5 Mio. Zudem stattete das Unternehmen Such- und Rettungsteams mit Elektrowerkzeugen aus. Nutzern von Heizgeräten der Marken Bosch und Buderus in den betroffenen Städten wird eine kostenlose Unterstützung bei Störungen und Ersatzteilen angeboten.

MAN Truck & Bus: 1 Mio. als Soforthilfe für die Türkei und Syrien. Das Geld wird teils direkt für Sachgüter und deren Transport eingesetzt, geht aber auch an große Hilfsorganisationen, die humanitäre Hilfe leisten. Unter anderem hat MAN fünf Feuerwehrfahrzeuge gespendet. „MAN ist mit der Türkei über seinen Standort in Ankara in besonderem Maß und schon über viele Jahrzehnte eng verbunden“, teilte das Unternehmen mit. Das in den 1960er in Ankara eröffnete Werk war der erste Produktionsstandort  von MAN außerhalb Deutschlands.

Mercedes: 1 Mio. an DRK.

Porsche AG: 1 Mio. an Aktion Deutschland hilft.

Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland): 1 Mio. an DRK.

Siemens AG und Siemens Healthineers: Je 0,5 Mio.

Telekom: 1,0 Mio. und kostenlose Anrufe in die Gebiete.

Vodafone: 1,2 Mio. Um dringend benötigte Mobilfunk-Netze schnellstmöglich aufzubauen, liefert bzw. schickt Vodafone zudem sogenannte Instant-Networks und freiwillige Technik-Experten. Anrufe in die Türkei und nach Syrien sollen bis mindestens Ende Februar kostenlos sein. Kund:innen des Unternehmens können darüber hinaus per SMS spenden: Mit einer Nachricht mit dem Kennwort „ERDBENENHILFE“ an die 44844 spenden sie automatisch zehn Euro an das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen „Aktion Deutschland hilft“. Das Geld werde für unter anderem für das Verteilen von Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten, Zelten und warmer Kleidung eingesetzt.

Volkswagen: Je 0,5 Mio. an DRK (für die Türkei) und UNO Flüchtlingshilfe (Syrien).

Würth: 0,5 Mio. an Unicef für Nordsyrien und die Türkei.

Benefizkonzert innerhalb von 60 Sekunden ausverkauft

Auch in der Welt der Prominenten oder der Musik ist die Solidarität groß. Die Toten Hosen etwa geben am 24. Februar ein Benefizkonzert in Düsseldorf. Die Musiker verzichten auf ihre Gagen, die Einnahmen gehen an Hilfsorganisationen. Die Stadt stellt die Konzerthalle kostenlos zur Verfügung. Alle 10.500 Tickets seien innerhalb einer Minute bereits ausverkauft gewesen, hieß es am Donnerstag.

 

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Die Unternehmerin und Youtuberin Saliha „Sally“ Özcan ruft ebenfalls dazu auf, zu helfen. In einem Video, das bei „Voxstimme“ ausgestrahlt wurde, richtete sie einen emotionalen Appell an die Zuschauenden. Bei dem Format richtet in jeder Folge eine bekannte Persönlichkeit die Aufmerksamkeit auf ein besonderes, persönliches Anliegen.

Fußball-Altstar Lukas Podolski startete mit seinem Dönerladen „Mangal Döner“ vergangene Woche Donnerstag eine Aktion. Sämtliche Einnahmen des Tages aus allen Filialen sollen den Opfern der Erdbebenkatastrophe zugute kommen. Geplant sei eine Lkw-Lieferung mit Hilfsgütern, warmen Jacken und Decken. Der ehemalige Spieler des 1. FC Köln und Galatasaray Istanbul erklärte gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger: „Wenn man solche schlimmen Nachrichten sieht, merkt man wieder, über was für nebensächliche Dinge wir uns im Alltag doch immer wieder aufregen.“

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