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Panorama

Beben in der Türkei: Über welche Hilfsorganisationen gespendet werden kann

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Erst bebt es nachts, dann mittags erneut: Das ganze Ausmaß der Katastrophe an der türkisch-syrischen Grenze ist noch nicht abzusehen, die Zahl der Toten steigt und steigt. Die internationale Hilfe läuft auf Hochtouren.

Das Erdbeben mit Epizentrum in Kahramanmaraş hatte die Südosttürkei am Montagmorgen erschüttert. Dem Katastrophendienst Afad zufolge hatte das Hauptbeben eine Stärke von 7,7. Im Laufe des Tages erschütterte ein weiteres Erdbeben der Stärke 7,5 dieselbe Region, wie die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul meldete. Auch in Syrien, im Libanon und dem Irak bebte die Erde. Die US-Erdbebenwarte USGS verzeichnete zudem zwei Nachbeben der Stärken 5,8 und 5,7.

Bis Montagabend wurden innerhalb der Türkei 1651 Todesopfer und 11.119 Verletzte gemeldet. 3471 Gebäude stürzten teilweise oder ganz ein. Die Bilder und Videos in den Nachrichtensendungen und sozialen Medien sind herzzerreißend, bis das gesamte Ausmaß der Katastrophe in Worte und Zahlen zu fassen ist, dürften noch ein paar Tage vergehen.

Die Menschen in Kahramanmaraş, Gaziantep, Idlib, Aleppo und Co. brauchen hingegen jetzt und ganz dringend Hilfe. Ob Blut-, Geld- oder Sachspenden – alles ist willkommen. Decken, (Baby-)Nahrung und Kleidung helfen den Betroffenen weiter. Die zur Fluggesellschaft Turkish Airlines gehörende Turkish Cargo hat angekündigt, Hilfsgüter und freiwillige Helfer kostenlos in die betroffenen Gebiete fliegen zu wollen.

Daneben haben verschiedene Staaten wie Deutschland oder die USA bereits Hilfe geschickt oder zugesagt. Zahlreiche Hilfsorganisationen rufen zu Spenden auf, unter anderem der Türkische Rote Halbmond (Pendant zum DRK) und das „Bündnis Entwicklung Hilft“ und „Aktion Deutschland Hilft“, die ein gemeinsames Spendenkonto eingerichtet haben. Darüber hinaus gibt es natürlich noch weitere türkische, deutsche und internationale Organisationen, über die gespendet werden kann.

DTJ-Online hat eine Übersicht (kein Anspruch auf Vollständigkeit) der Hilfsangebote und -möglichkeiten erstellt:

Bulgarien schickt nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet Rettungsteams und Hilfsgüter in die Türkei. Dabei geht es um medizinische Teams, 58 Feuerwehrleute sowie Technik und Zelte, wie die Minister für Verteidigung und für Inneres, Dimitar Stojanow und Iwan Demerdschiew, am Montag ankündigten. Zwei Transportflieger mit Helfern und Gütern an Bord sollen in der bulgarischen Hauptstadt Sofia in Richtung Nachbarland Türkei starten.

https://twitter.com/Kizilay/status/1622500048981327875?s=20&t=k5uHCu8hOgp_zhd8h8UVoA

Faeser stellt THW-Hilfen zur Verfügung

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat umfangreiche Hilfe zugesagt. „Wir stimmen uns eng miteinander ab und werden mit allen Mitteln helfen, die uns zur Verfügung stehen und jetzt am dringendsten benötigt werden“, sagte Faeser in Berlin. Die Lieferung von Notstromaggregaten, Zelten und Decken werde bereits vom Technischen Hilfswerk (THW) vorbereitet. Auch Notunterkünfte und Anlagen zur Wasseraufbereitung könnten bereitgestellt werden.

https://twitter.com/ahbap/status/1622529846118080513?s=20&t=hohTMhC2QYO_0A94H0X8OA

Caritas International bildet Krisenstab

Die katholische Hilfsorganisation Caritas International will mithilfe ihrer Partnerorganisationen die betroffenen Menschen rasch unterstützen. „Wir haben zwei Partner in der Türkei, die schauen, wie Hilfe möglichst schnell zu den Betroffenen kommt“, sagte ein Caritas-Sprecher. Zudem werde sich Caritas Aleppo in Syrien an Hilfsmaßnahmen beteiligen. Rund 100.000 Euro gingen sofort als allererste Finanzhilfe an die Partner, weitere Gelder sollen folgen. „Zunächst aber brauchen wir ein genaues Lagebild“, sagte der Sprecher. Ein Krisenstab sei gebildet worden.

Hilfslieferungen und Suchtrupps würden von den Partnern vor Ort koordiniert. Zum Teil verteilten bei solchen Katastrophen auch die Kirchengemeinden vor Ort Lebensmittel und andere Hilfsgüter.

Caritas International mit Sitz in Freiburg ist ein weltweit tätiges Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes und bietet akute Nothilfe sowie langfristige Unterstützung an bei Kriegen oder Naturkatastrophen. Es arbeitet mit Partnerorganisationen sowie nationalen Caritasverbänden zusammen.

Tschechien schickt Rettungsteam 

Tschechien beschloss, ein 68-köpfiges Rettungsteam in die Katastrophenregion zu schicken. Die Regierung in Ankara habe das Hilfsangebot angenommen, teilte die staatliche Feuerwehr in Prag mit. Das sogenannte USAR-Team (Urban Search and Rescue) ist auf die Suche und Rettung von Verschütteten im städtischen Umfeld spezialisiert. Die Helfer waren unter anderem im Jahr 2020 nach der Explosion im Hafen von Beirut im Einsatz. Der tschechische Präsident Milos Zeman sprach dem türkischen Staatsoberhaupt Recep Tayyip Erdoğan und dem syrischen Volk sein Beileid zu den Hunderten Opfern des Erdbebens aus.

Israel will humanitäre Hilfe leisten 

Israel kündigte an, humanitäre Hilfe zu leisten. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant wies Armee und Verteidigungsministerium an, entsprechende Vorbereitungen zu treffen. „Unsere Sicherheitskräfte sind bereit, jegliche notwendige Hilfe zu leisten“, sagte Galant. Israel habe Erfahrung mit Notfällen und dem Retten von Menschenleben.

Der israelische Rettungsdienst Zaka teilte mit, man bereite die Entsendung einer Hilfsdelegation vor. Diese solle bei der Suche in eingestürzten Häusern helfen.

Israels Präsident Izchak Herzog sprach seinem türkischen Amtskollegen Erdoğan und dem türkischen Volk sein Beileid aus. „Ich bin zutiefst betrübt über die enorme Katastrophe, die die Türkei nach dem Erdbeben der vergangenen Nacht heimgesucht hat“, teilte er auf Twitter mit. Auch der israelische Außenminister Eli Cohen kondolierte und kündigte Hilfe seines Ministeriums an.

Das Beben war auch in Israel zu spüren. Nach Angaben der israelischen Polizei gab es jedoch keine Verletzten. Auch Sachschäden seien nicht verzeichnet worden.

dtj/dpa

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