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Gesellschaft

Deutscher Dialogpreis vergeben: Das sind die Gewinner

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Der Deutsche Dialogpreis wurde in mehreren Kategorien vergeben.
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Am Donnerstag ehrte der Bund Deutscher Dialoginstitutionen zum sechsten Mal Personen und Vereine, die sich für den Abbau von Vorurteilen und Hass einsetzen.

Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden für ihr herausragendes Engagement in mehreren unterschiedlichen Kategorien ausgezeichnet, unter anderem für ihren Einsatz im interreligiösen und interkulturellen Dialog. Kadir Boyacı, Generalsekretär des Bundes Deutscher Dialoginstitutionen (BDDI), betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Veranstaltung: „Ich bin davon überzeugt, dass es in einer Zeit voller Konflikte umso wichtiger ist, die zu ehren, die sich für Versöhnung einsetzen“, so Boyacı.

Die Veranstaltung fand im Steigenberger Hotel am Kanzleramt in Berlin statt und stand unter dem Motto „Dialog – Gemeinsames entdecken, Unterschiede respektieren“. Die Gesellschaft müsse wieder mehr ins Gespräch miteinander kommen, so der Leitgedanke. Die Preisträgerinnen und Preisträger haben das in ihrem Leben und in ihrer Arbeit auf ganz unterschiedliche Art gefördert: die ehemalige Nationalspielerin und DFB-Funktionärin Steffi Jones beispielsweise durch den Sport, der Verein HÁWAR.Help e.V. der Schwestern Düzen und Tuğba Tekkal durch ihren politischen Einsatz für Frauen im Irak, Iran und Afghanistan.

Holocaustüberlebendem geht es nicht um Nächstenliebe

Besonders erinnerungswürdig war der Auftritt des Rabbiner Gábor Lengyel, der von seinem muslimischen Freund Erkan Koç einen Preis für seinen Einsatz im interreligiösen Dialog überreicht bekam. Koç berichtete in seiner Laudatio von einer Krebsdiagnose, nach der Lengyel enger als eigene Familienmitglieder für ihn da gewesen sei. Lengyel, der als Holocaustüberlebender 1941 im Ghetto in Budapest geboren wurde, lebt den Dialoggedanken.

Die Preisträgerinnen und -träger posieren gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des BDDI für die Kamera. Fotos: BDDI

Es gehe ihm nicht um Nächstenliebe, wie er auf der Bühne betonte, denn es sei leicht den Nächsten zu lieben, der die gleiche Herkunft, Hautfarbe oder Religion habe. Er wolle Brücken zu denen bauen, bei denen nicht direkt klar sei, dass sie die Nächsten sind.

Margot Käßmann für ihr Lebenswerk im Bereich Religion ausgezeichnet

Der Preis wurde in fünf Kategorien verliehen. Rabbiner Gábor Lengyel erhielt ihn für sein Engagement im Dialog interreligiösen und interkulturellen Dialog, der Verein HÁWAR.Help für den Einsatz für Menschenrechte. Fußballerin Steffi Jones wurde für ihr Lebenswerk im Bereich Kultur und Sport ausgezeichnet, und Pfarrerin Margot Käßmann für ihr Lebenswerk im Bereich Religion. Der Berliner Verein Aktion für Flüchtlingshilfe e.V., der sich für die Integration von Geflüchteten durch eine schnelle Integration in den Arbeitsmarkt engagiert, erhielt den Preis in der Kategorie Gesellschaft.

Der BDDI ist Teil der sogenannten Gülen-Bewegung, die sich selbst als Hizmet bezeichnet. Er informiert über die Ursprünge, die Entwicklung und die Aktivitäten der Bewegung in Deutschland sowie über die Ideen und die Arbeit Fethullah Gülens, auf den die Bewegung zurückgeht.