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Flucht/Migration

Dilan Yeşilgöz-Zegerius wird neue Chefin der niederländischen Regierungspartei

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Dilan Yeşilgöz-Zegerius könnte bald niederländische Premierministerin werden. Foto: VVD
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Die türkeistämmige Justizministerin der Niederlande, Dilan Yeşilgöz-Zegerius, ist neue Vorsitzende der rechtsliberalen Partei VVD. Sie folgt damit auf den bisherigen Premierminister Mark Rutte, der vergangenen Monat zurückgetreten war.

Die Niederlande könnte bald von einer Türkeistämmigen regiert werden. Die 46-jährige Dilan Yeşilgöz-Zegerius verkündete auf Social Media, dass sie die Führung der Regierungspartei VVD übernimmt.

Streitigkeiten innerhalb der Koalitionsregierung wegen der Einwanderungspolitik hatten im Juli zur Auflösung der Regierung geführt. Premierminister Mark Rutte, der zudem bis zuletzt auch VVD-Vorsitzender war, hatte daraufhin angekündigt, sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen, bis zu den vorgezogenen Parlamentswahlen allerdings geschäftsführend im Amt zu bleiben.

Politischer Aufstieg

Yeşilgöz-Zegerius, die im Land als politischer Shootingstar gilt, hatte sich nach dieser Ankündigung für den Vorsitz der Partei beworben. Da es keine weiteren Kandidatinnen und Kandidaten für den Posten gab, wird sie ihn übernehmen. Damit ist die bisherige Justizministerin Favoritin bei den für November 2023 geplanten Wahlen, da die VVD die stärkste Kraft im Parlament ist.

Ihre politische Karriere begann Yeşilgöz-Zegerius im Stadtrat von Amsterdam, bevor sie 2017 als Abgeordnete der VVD ins Parlament gewählt wurde. Vor ihrer aktuellen Position als Justiz- und Sicherheitsministerin hatte sie bereits als Staatssekretärin Erfahrung gesammelt. Nun lässt der Parteivorsitz darauf schließen, dass sie die erste Premierministerin des Landes werden könnte und das zudem als erste Person mit Migrationshintergrund.

Asylpolitik als Triebkraft

Yeşilgöz-Zegerius, die aus Dersim stammt und als Kind aus der Türkei floh, betonte in ihren früheren Jahren, dass sie ohne die Asylpolitik der Niederlande niemals ins Land gekommen wäre. Sollte die neue Parteivorsitzende zur Premierministerin gewählt werden, dürfte sich Yeşilgöz, die selbst eine Einwanderungsgeschichte hat, für eine weniger strenge Einwanderungspolitik innerhalb der VVD einsetzen.