Film/Kultur/Religion
Deutsch-türkische Schriftstellerin mit Schillerpreis ausgezeichnet
Die deutsch-türkische Autorin Emine Sevgi Özdamar erhält den Schillerpreis 2022 der Stadt Mannheim. Ihr Wirken sei „in vielen Dimensionen Grenzen überschreitend“.
Wie die Stadt am Donnerstag mitteilte, hat dies der Gemeinderat in nicht öffentlicher Sitzung beschlossen. „Das Wirken von Emine Sevgi Özdamar ist in vielen Dimensionen Grenzen überschreitend. Sie ist in vielen Ländern, Zeiten und Künsten zuhause und wirkt als Schauspielerin, Regisseurin und Autorin“, begründete Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) als Vorsitzender des Preisgerichts die Ehrung.
Das spiegele sich nicht zuletzt in ihrem monumentalen autobiografischen Roman „Ein von Schatten begrenzter Raum“ (2021) wider. Ihre Flucht vor Unterdrückung und Unfreiheit und ihr tiefes Verständnis der deutschen Literatur verbinde sie in besonderer Weise mit Schiller.
Erinnerung an Schiller
Der Schillerpreis ist mit 20.000 Euro dotiert. Mit ihm ehrt die Stadt Mannheim alle zwei Jahre Persönlichkeiten, die durch ihr Schaffen zur kulturellen Entwicklung in hervorragender Weise beigetragen haben. Der Preis wurde 1954 anlässlich des 175. Jubiläums des Nationaltheaters gestiftet und erinnert an das Wirken des jungen Dramatikers Friedrich Schiller (1759 – 1805), dessen „Räuber“ 1792 in Mannheim uraufgeführt wurden.
Die 1946 geborene Emine Sevgi Özdamar wuchs in Istanbul auf, wo sie die Schauspielschule besuchte. Mitte der siebziger Jahre ging sie nach Berlin und Paris und arbeitete mit den Regisseuren Benno Besson, Matthias Langhoff und Claus Peymann. Sie übernahm zahlreiche Filmrollen und schreibt seit 1982 Theaterstücke, Romane und Erzählungen.
dpa/dtj