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Politik

Erdoğan fordert Putin zu „ehrenvollem Abzug“ aus der Ukraine auf

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat den russischen Machthaber Wladimir Putin aufgefordert, einen „ehrenvollen Abzug“ aus der Ukraine in Erwägung zu ziehen. Was dahinter steckt.

„Wir müssen Putin jetzt vermitteln: ‚Du musst der Architekt des Schrittes sein, der zum Frieden getan werden muss'“, sagte der türkische Reigerungschef laut türkischem Präsidialamt am Freitag und brachte einen „ehrenvollen Abzug“ ins Spiel. Erdoğan wiederholte, keine Sanktionen gegen Russland verhängen zu wollen.

Für die Türkei sei es unmöglich, die Beziehungen zu Russland aufzugeben. Er könne sein Volk im Winter nicht in der Kälte zurücklassen und die Industrie nicht im Stich lassen. Wie Deutschland ist auch die Türkei wegen Erdgas und Öl abhängig von russischen Energielieferungen.

Russland für Türkei unverzichtbar

Hinzu kommt: Die meisten Touristen kommen aus Russland in die Türkei. Und in der Südtürkei entsteht unter russischer Federführung derzeit das erste Atomkraftwerk des Landes. Das AKW soll nach Fertigstellung etwa zehn Prozent des türkischen Energiebedarfs abdecken – in etwa der Verbrauch der Millionenmetropole Istanbul.

Wird die Türkei zum Refugium russischer Oligarchen?

Ankara pflegt aber auch enge Beziehungen zu Kiew. Erdoğan und die türkische Regierung haben sich im Krieg stark als Vermittler engagiert. Noch am Freitag wollte der türkische Präsident erneut mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und in den kommenden Tagen mit Putin sprechen.

Krim auch für Türkei ein wichtiges Thema

Der türkische Präsident sagte, eine Einigung zwischen Russland und der Ukraine sei noch immer möglich, es bestehe aber weiterhin Uneinigkeit in einigen Verhandlungspunkten: „Natürlich fühlt die Ukraine sich mit Themen wie der Krim und dem Donbass nicht sonderlich wohl“, sagte Erdoğan.

Russland fordert etwa einen Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt und eine Anerkennung der ostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten sowie der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisches Gebiet. Außerdem besteht der Kreml auf seine Forderung nach einer Neutralität Kiews.

dpa/dtj

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