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Politik

Fidan in Syrien: Worum es bei dem Treffen mit al-Scharaa ging

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22.12.2024, Damaskus: Auf diesem vom türkischen Außenministerium veröffentlichten Handout-Foto reicht der türkische Außenminister Hakan Fidan (l.) Ahmed al-Sharaa, die Hand bei ihrem Treffen in Damaskus. Foto: Uncredited/Turkish Foreign Ministry Press Service/AP/dpa
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Der „Henker“ ist verschwunden und das „Opfer“ bleibt zurück: So beschreibt HTS-Anführer al-Scharaa die Lage in Syrien nach dem Abschied von Machthaber Assad. Gestern empfing er den türkischen Außenminister.

Der Anführer der Islamistengruppe HTS in Syrien fordert von den im Land einflussreichen ausländischen Staaten wie der Türkei gemeinsame Schritte für die Zukunft des Landes. „Es ist wichtig, dass sich die großen Akteure auf allgemeine Grundsätze in Bezug auf Syrien einigen“, sagte Ahmed al-Scharaa am Sonntag in Damaskus nach einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan. Dabei müssten die Syrer unter anderem unabhängig über die Stabilität und Sicherheit des Landes entscheiden dürfen, sagte al-Scharaa – zuvor bekannt unter seinem Kampfnamen. „Die Bevölkerung hat in den vergangenen 14 Jahren stark gelitten.“

Nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad habe der „Henker“ das Land verlassen und die Bevölkerung bleibe als „Opfer“ zurück, betonte al-Scharaa erneut.

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Fidan: YPG muss weg

Außenminister Fidan sagte, die Kurdenmiliz YPG in Syrien stelle aus Sicht der Türkei eine Bedrohung dar und forderte erneut, dass sich die Miliz auflösen müsse. Er hoffe, dass Syrien sowohl von der YPG als auch von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) „gesäubert“ werde. Ankara sieht die YPG als Ableger der PKK und damit als Terrororganisation. Sie hat in der Vergangenheit mehrere Militäreinsätze gegen die YPG in Nordsyrien durchgeführt und hält dort mit Unterstützung von Rebellen Grenzregionen besetzt.

Gut eine Woche zuvor hatte bereits der türkische Geheimdienstchef İbrahim Kalın Damaskus besucht und unter anderem in der Umayyaden-Moschee gebetet. Zuletzt gab es auch Gerüchte, dass in naher Zukunft auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan nach Syrien kommen könnte.

Die Türkei gilt nach dem Sturz Assads als einflussreichster ausländischer Akteur in Syrien. Doch auch Russland, der Iran und die USA haben militärischen Einfluss in Syrien.

dpa/dtj