Menschenrechte Politik

Friedensmarsch: Jüdische und arabische Israelis in Gaza angekommen

  • Juni 6, 2025
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Friedensmarsch: Jüdische und arabische Israelis in Gaza angekommen

Sie fordern Menschlichkeit und Mitgefühl mit den Menschen im Gazastreifen. Nach tagelangem Marsch sind Friedensaktivisten am Freitag an der Grenze zum Küstenstreifen angekommen.

Hunderte Demonstranten sind nach einem mehrtägigen Marsch von Tel Aviv an der Grenze zum Gazastreifen angekommen, um gegen den andauernden Krieg zu protestieren. Jüdische und arabische Israelis waren dem Aufruf der Organisation „Standing Together“ gefolgt. Die Friedensaktivisten forderten ein Ende des Tötens und des Hungers im Gazastreifen sowie die Freilassung der dort noch von Islamisten festgehaltenen Geiseln. Die Organisatoren sprachen von mehreren Tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern, in der liberalen israelischen Zeitung „Haaretz“ war von mehreren Hundert Demonstranten die Rede.

„In diesem Land leben zwei Völker, niemand wird irgendwohin gehen“

„In diesem Land leben zwei Völker, und niemand wird irgendwohin gehen. Wenn wir das verstehen, werden wir verstehen, dass nur der Frieden uns ein Leben in wahrer Sicherheit ermöglichen wird“, schrieb ein Teilnehmer des Marsches auf der Plattform X. Auslöser des Kriegs war das beispiellose Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel, bei dem Hamas-Terroristen und andere Islamisten rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt hatten. Israel reagierte darauf mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dabei über 50.000 Menschen getötet, vor allem Frauen und Kinder.

Selbst in Deutschland wächst langsam aber sicher die Kritik am israelischen Vorgehen. „Die Zivilbevölkerung derart in Mitleidenschaft zu nehmen, wie das in den letzten Tagen immer mehr der Fall gewesen ist, lässt sich nicht mehr mit einem Kampf gegen den Terrorismus der Hamas begründen“, hatte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) Ende Mai erklärt. Deutschland müsse sich mit öffentlichen Ratschlägen an Israel so weit zurückhalten, wie kein zweites Land. „Aber wenn Grenzen überschritten werden, wo einfach das humanitäre Völkerrecht jetzt wirklich verletzt wird, dann muss auch Deutschland, dann muss auch der deutsche Bundeskanzler dazu etwas sagen“, so Merz.

dpa/dtj

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