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Gesellschaft

Islamophobie in Deutschland: Aktuelle Zahl islamfeindlicher Straftaten veröffentlicht

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Die Antwort auf eine Kleine Anfrage im Bundestag deckt islamfeindliche Angriffe auf Muslime auf. Allein im dritten Quartal 2022 soll es 120 Attacken gegeben haben. Im Jahresvergleich sinken die Zahlen aber. Besorgniserregend ist ein anderer Punkt.

Bundesweit wurden im dritten Quartal dieses Jahres 120 islamfeindliche Straftaten gegen Muslime erfasst. Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion geht überdies hervor, dass dabei zehn Menschen leicht verletzt wurden, aber keine Tatverdächtigen ermittelt werden konnten.

Elf Attacken habe es demnach auf das Angriffsziel „Religionsstätte/Moschee“ gegeben. Zu den erfassten Straftaten zählten neben Körperverletzung auch Beleidigung, Volksverhetzung, Sachbeschädigung sowie die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Attacken und Straftaten mehrheitlich von „rechts“

In dem Dokument betont die Bundesregierung, dass die genannten Zahlen „vorläufigen Charakter“ haben und „durch Nach-/Änderungsmeldungen noch teils erheblichen Veränderungen unterworfen“ seien. Mehrheitlich könnten die Delikte dem Phänomenbereich „rechts“ zugeordnet werden.

Im vergangenen Jahr hatte es in der Bundesrepublik insgesamt 662 Straftaten gegen Muslime und Moscheen gegeben. 2020 waren es noch 901 Straftaten, 2019 insgesamt 884. In 2022 gab es bisher 272 gemeldete Straftaten (Stand: 11. November). Damit ist eine insgesamt sinkende Tendenz bei der Zahl der Straftaten gegen Muslime und Moscheen in Deutschland erkennbar. Grund dafür seien auch die Restriktionen im Zuge der Corona-Pandemie.

Ercan Karakoyun von der Stiftung Dialog und Bildung zufolge zeigt sich die Islamophobie mittlerweile auf gesellschaftlicher, aber auch auf politischer Ebene. „Islamophobe Äußerungen, rechtspopulistische Rhetorik sowie Hass und Hetze auf den Straßen, in politischen Gremien und sozialen Medien wird immer normaler. Die Politik muss diesem zunehmenden Hass sowie der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit entschieden entgegentreten“, so Karakoyun. Die sinkende Tendenz könnte eine „Momentaufnahme“ sein.

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