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Gesellschaft

Rassistischer Angriff auf Dilan in Berlin: Polizei ermittelt alle Täter

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Rund zwei Wochen nach dem rassistischen Angriff auf die türkeistämmige Dilan S. in Berlin-Prenzlauer Berg hat die Polizei alle sechs mutmaßlichen Täter identifiziert. Gefasst sind sie aber noch nicht.

Der Verlauf der Auseinandersetzung in einer Straßenbahn und an der Haltestelle Greifswalder Straße werde weiterhin genau ermittelt. Es gebe „sehr gutes Videomaterial“ aus der Straßenbahn, das die Polizei auswerte. Das sagte Polizei-Vizepräsident Marco Langner am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses.

Langner äußerte sich auch zur Kritik an der Polizei, die den Sachverhalt zunächst anders dargestellt hatte. Der Fehler in der ersten Mitteilung sei durch eine falsche Interpretation der Strafanzeige durch die Pressestelle der Polizei entstanden. Ob die sich inzwischen bei Dilan S. entschuldigt habe, sei ihm nicht bekannt.

Video ging auf Instagram und Co. viral

Die 17-Jährige war nach ihrer Schilderung von drei Frauen und drei Männern rassistisch angepöbelt, verprügelt und getreten worden. Umstehende hätten geschwiegen oder weggesehen. In einem Video aus dem Krankenhaus berichtete sie teilweise weinend von dem Vorfall: „Ich wurde gestern zusammengeschlagen, weil ich Ausländerin bin.“ Ihr Beitrag wurde in den sozialen Medien oft geteilt und millionenfach aufgerufen.

Die Polizei hatte die Ursache des Angriffs zunächst falsch dargestellt und in einer Mitteilung geschrieben, Auslöser des Konflikts sei gewesen, dass die angegriffene Frau keine Corona-Maske getragen habe. Auch die dpa hatte diese ursprüngliche Darstellung der Polizei in einer Meldung übernommen und zudem die schon in der Polizei-Mitteilung genannten Hinweise der jungen Frau auf rassistische Beleidigungen nicht erwähnt.

Ob dahinter eine Absicht steckt wie einige vermuten, ist derzeit nicht bekannt und schwer zu sagen. Sicher ist wohl nur, dass der Fall ohne das Video von Dilan nicht eine derartige Wendung genommen hätte.

dpa/dtj

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