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Panorama

Riesenempfang am Flughafen: Deutsche Helfer beenden gemeinsamen Türkei-Einsatz

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Die in NRW beheimateten Hilfsorganisationen I.S.A.R. Germany und BRH Bundesverband Rettungshunde beenden nach knapp einer Woche und mehreren „Erfolgen“ ihren Rettungseinsatz in der türkischen Erdbebenregion. Zurück in Deutschland gab es für sie einen besonderen Empfang.

Applaus, Blumen und Pralinen für die Helferinnen und Helfer: Mehrere Such- und Rettungsteams aus Deutschland sind nach tagelangem Einsatz im Erdbebengebiet der Türkei nach Hause zurückgekehrt. Am Flughafen Köln/Bonn landete am Montagabend ein Flugzeug mit fast 100 Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks (THW) sowie der Hilfsorganisationen I.S.A.R. Germany und BRH Bundesverband Rettungshunde. Bei ihrer Ankunft wurden sie von Familienangehörigen, Kameraden und zahlreichen Deutschtürken mit lautem Jubel empfangen.

https://twitter.com/TuncayOezdamar/status/1625277443291643906

„Meine Heimat hilft unserer Heimat, das ist so wunderbar“

„Wir wollen einfach persönlich Dankeschön sagen“, sagt Cansu Güler, die mit Rosen gekommen ist. „Meine Heimat hilft unserer Heimat, das ist so wunderbar. Wir sind hier geboren und aufgewachsen, aber die Türkei ist auch unsere Heimat.“ Gülşah Demirhan und zwei Freundinnen halten eine deutsche und eine türkische Flagge nebeneinander. „Ich habe viele Freunde im Erdbebengebiet“, erzählt Demirhan. „Wir fühlen eine tiefe Verbundenheit mit den Rettungsteams. Das wollen wir durch diese Geste einfach zeigen.“

Mit vielen anderen Menschen bilden sie ein Spalier, als die Retter zwei Stunden später als erwartet in die Ankunftshalle treten. Ein Mädchen hält ein Schild mit der Aufschrift: „Willkommen! Du bist der beste Papa der Welt!“ – ehe es seinem Vater in die Arme fällt.

THW-Einsatzleiter Eger fand es anstrengend, ist aber auch froh und erleichtert

Auch THW-Einsatzleiter Jörg Eger freut sich auf seine Familie. „Es war ein anstrengender Einsatz mit großen Herausforderungen“, betont er. „Aber wir sind froh, dass wir einen Beitrag leisten konnten und erleichtert, dass wir alle gesund wieder zurück gekommen sind.“ Das THW-Team war am Mittwoch mit vier Hunden sowie 16 Tonnen Ausrüstung in der Türkei eingetroffen. In der Nacht zum Sonntag hatte es gemeinsam mit türkischen Helfern eine 88-Jährige lebend aus Trümmern im Erdbebengebiet gerettet.

Das Team der in Nordrhein-Westfalen beheimateten Organisationen I.S.A.R. und BRH war mit sieben Hunden seit vergangenem Dienstag in Kırıkhan im Einsatz und hat nach eigenen Angaben dort vier Menschen lebend aus den Trümmern gerettet. Darunter war auch eine Frau namens Zeynep, die in einer rund 50 Stunden dauernden Rettungsaktion aus einem eingestürzten Gebäude befreit wurde.

Video ging um die Welt: Gerettete Zeynep im Krankenhaus verstorben

„Korkma“: Notarzt Daniel Lankers wird besonders bejubelt

Notarzt Daniel Lankers, der der verschütteten 40-Jährigen immer wieder Mut zugesprochen hatte, wird bei seiner Ankunft in Köln/Bonn von den Wartenden besonders laut bejubelt und gefeiert. Die Frau war allerdings nach ihrer Rettung im Krankenhaus gestorben. „Dieses Beispiel zeigt die Tragik dieser Katastrophe“, erklärte Einsatzleiter Steven Bayer in einer gemeinsamen Mitteilung und fügte hinzu: „Tausende Menschen haben ihr Leben verloren, unzählige Menschen ihre Angehörigen und kleine Hoffnungsschimmer werden am Ende oftmals auch noch zerstört. Wir sind aber froh, dass wir in dieser schweren Zeit den Menschen in der Türkei helfen konnten.“

Astrid Kalff von I.S.A.R. hatte ihre Hündin Hope immer wieder über die Trümmer geschickt. „Der Einsatz war unglaublich anstrengend, die Dimension des Geschehens war einfach unvorstellbar. Die Wahrscheinlichkeit, noch jemand lebend zu finden, war äußerst gering“, sagt sie. „Aber am Ende hat unser Team vier Leben gerettet – das macht uns sehr stolz.“

Die Organisationen kündigten an, ihr Engagement für die Menschen in der Erdbebenregion fortzusetzen. Sie wollen jetzt prüfen, mit welchen Projekten dies schnell möglich sei.

dpa/dtj

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