Connect with us

Politik

Russland-Ukraine-Konflikt: Erdoğan schlägt Untersuchung zu Dammbruch vor

Published

on

Im Fokus: der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Foto: Präsidialamt der Türkei/dpa
Spread the love

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms schlägt der türkische Präsident Erdoğan eine Untersuchungskommission vor. Das Vorgehen habe er dem russischen Machthaber Putin und Ukraines Regierungschef Selenskyj erläutert.

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan eine Untersuchungskommission vorgeschlagen. Erdoğan habe dies am Mittwoch in separaten Telefonaten mit Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angesprochen, teilte das Präsidialamt in Ankara mit.

Eine solche Kommission könne mit Experten der beiden Kriegsparteien sowie mit Vertretern der Türkei und der Vereinten Nationen besetzt sein und damit ein ähnliches Format haben wie das sogenannte Getreideabkommen, hieß es. Im Juli 2022 hatten die Vereinten Nationen und die Türkei ein Abkommen vermittelt, das die Blockade ukrainischen Getreides durch Russland beendet hatte.

Putin beschuldigt Ukraine

Selenskyj schrieb auf Twitter, er habe mit Erdoğan über die humanitären und ökologischen Folgen des „russischen Terrorakts“ gesprochen und der Türkei eine Liste von dringend Benötigtem übergeben. Putin wiederum beschuldigte in dem Telefonat erneut die ukrainische Führung, hinter der Staudammexplosion zu stecken.

Russland und die Türkei: Es ist kompliziert

Dies sei ein Beispiel dafür, dass Kiew und die Hintermänner im Westen auf eine „weitere Eskalation der Kampfhandlungen setzen, Kriegsverbrechen begehen, offen terroristische Methoden anwenden und Sabotageakte auf russischem Gebiet organisieren“, hieß es in der Pressemitteilung des Kreml. Moskau hat das Gebiet Cherson im Herbst offiziell annektiert und bezeichnet die Region als russisches Gebiet.

Staudamm in der Nacht zum Dienstag gesprengt

Der Staudamm in der Stadt Nowa Kachowka war in der Nacht zum Dienstag in dem von Russland besetzten Teil des südukrainischen Gebiets Cherson zerstört worden. Die Ukraine und viele westliche Beobachter sind überzeugt, dass die russischen Besatzer die Staudamm-Anlage selbst gesprengt haben – möglicherweise, um so die geplante ukrainische Gegenoffensive zu behindern. Der Kreml wiederum beschuldigt Kiew. Russland führt seit mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland.

dpa/dtj